Full text: Neuere Zeit vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart (Bd. 2)

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und um Verzeihung bat, hob der König ihn gerührt auf, verzieh ihm 
und schenkte ihm außerdem das Herzogtum Bayern. 
Krieg gegen die Wenden. Zu Ottos Zeit hatten sich die Wenden 
wider die Deutschen empört und die Feste Brennabnrg zurück- 
erobert. Da schickte der König den Sachsenherzog Hermann 
B i l l u n g und den Markgrafen Gero gegen die Feinde. Erst 
nach vielen Kämpfen gelang es, den Widerstand zu dämpfen. 
Adelheid. Zu Ottos Zeit lebte in Italien die junge, geistvolle 
Königswitwe Adelheid, deren Gemahl, wie man annahm, von dem 
Markgrafen Berengar vergiftet war. Letzterer hatte sich des 
italienischen Thrones bemächtigt und verlangte, daß Adelheid sich 
mit seinem Sohne vermählen sollte. Da die Königin sich dieser Ehe 
weigerte und darauf von Berengar gefangen genommen wurde, 
so rief sie Otto I. um Beistand an. Dieser eilte mit einem Heere nach 
Italien und befreite die Königin. Da aber seine erste Gattin E d i t h a 
gestorben war, nahm er Adelheid zur Gemahlin und gelangte durch 
diese Heirat in den Besitz des lombardischen Italiens. 
Zchlacht auf beut Lechfelde bei Augsburg. 955. Die Ungarn 
fielen zu Ottos Zeit von neuem in Deutschland ein. Otto zog ihnen 
entgegen, und auf dem Lechfelde bei Augsburg kam es zur Schlacht, 
in welcher die Ungarn besiegt wurden. Nur sieben von den Feinden, 
die gekommen waren, brachten nach der Sage die Botschaft nach Hause. 
- Die Ungarn wagten sich seit der Zeit aber nicht mehr in das 
deutsche Land. 
Tie Kaiserkrönung in Rom. £ttos Ende. In Italien war 
große Unordnung eingerissen. Otto machte deshalb mehrere Züge 
dorthin und brachte die Ländergebiete, welche einst zum Reiche Karls 
des Großen gehörten, unter seine Herrschaft. Der Papst aber setzte 
ihm zu Rom die Kaiserkrone aufs Haupt. Von nun ab verblieb die 
römische Kaiserwürde den deutschen Königen. — Otto starb als ein 
hochangesehener Herrscher und wurde im Dom zu Magdeburg bestattet. 
Ottos I. Nachfolger. Otto II., der Sohn und Nachfolger Ottos I., 
hatte in Italien mancherlei unglückliche Kämpfe zu bestehen. Sein 
Sohn und Nachfolger, Otto III., unternahm im Jahre 1000, als viele 
den Untergang der Welt erwarteten, eine Wallfahrt nach dem Grabe 
des heil. Adalbert in Gnesen. Mit seinem Nachfolger, Heinrich II., 
erlösch das sächsische Kaiserhaus. 
Kaiser ans verschiedenen Häusern. Danach wählte man längere 
Zeit die Kaiser aus dem Stamme der Franken. Zunächst kam Kon-
	        
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