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Landrecht" bekannt ist und schon unter Friedrich dem Großen
bearbeitet wurde.
Zweite und dritte Teilung Polens. 1793 und 1795. Zur Zeit
Friedrich Wilhelms II. zog der russische Kaiser gegen das unruhige
Polenland und besiegte es. Darauf einigten sich Rußland und Preußen
zu einer zweiten Teilung Polens. Friedrich Wilhelm II. erhielt
Danzig und Thorn, außerdem noch das sogenannte Großpolen,
dessen Hauptteil die heutige Provinz Posen ist. Als sich aber später
die Polen empörten, wurde ihr Land (1795) nochmals geteilt; dabei
fiel an Preußen ein Gebiet links von der Weichsel mit der Hauptstadt
Warschau.
Die französische Revolution. 1789. Als Friedrich Wilhelm II.
regierte, brach in Frankreich eine Revolution aus, weil das Volk in
jenem Lande mit den herrschenden Zuständen nicht zufrieden war.
König Ludwig XVI. wurde abgesetzt und enthauptet, das Reich aber
in eine Republik umgewandelt. Als nun der Schreckensmensch
R o b e s p i e r r e an der Spitze der Regierung stand, wurde an¬
geordnet: „Es gibt keinen Gott; darum soll auch
keiner angebetet werden." — Nach kurzer Zeit merkte
aber der Tyrann, daß das Volk schwer zu regieren sei, wenn es sich
nicht vor einem höchsten Wesen fürchte, und er gab den Befehl: „V o n
nun a n soll wieder ein Gott sein und in den
Kirchen von ihm gepredigt werden." Endlich aber
erhob sich gegen jenen Unmenschen eine allgemeine Abscheu, und er
wurde hingerichtet. Nach seinem Tode hörte in Frankreich die Schrek-
kenszeit allmählich auf. — Wenngleich Preußen und Österreich
mit einem Heere in jenes unruhige Land zogen, um dort die Ordnung
herzustellen, mußten sie doch vor der feindlichen Übermacht den Rück-
zug antreten.
Ende Friedrich Wilhelms. Gegen das Ende seines Lebens
litt der König an der Brustwassersucht, ertrug aber mit Standhaftig-
keit fein schweres Leiden, bis ihn der Tod erlöste.
Friedrich Mlhelm III. *797—^840.
22. Friedrich tVUhelms III. Jugend und erste
Regierungszeit.
Ter kleine Prinz. König Friedrich Wilhelm III. war der Sohn
Friedrich Wilhelms II. Als er zehn Jahre alt war und einst im
Zimmer seines Oheims, Friedrichs des Großen, mit dem Balle spielte.