Full text: Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ausgang des Mittelalters (Teil 1)

Vorwort zur ersten Auflage. 
VII 
abgestuft. Da bei jeder Zahl die Seite hinzugefügt ist, so kann die Zeit¬ 
tafel zugleich als Inhaltsübersicht dienen. 
Ausgeführte Karten und Abbildungen (Bildnisse, Denkmäler u. dgl.) 
beizugeben, erschien überflüssig, da in dieser Beziehung durch eigens für den 
Unterricht zusammengestellte Anschauungsmittel hinreichend gesorgt ist. 
Der dem dritten Teile beigefügte A n hang bietet einige Zusammen¬ 
stellungen, die hoffentlich als willkommene Zugabe erscheinen werden. Wa» 
davon zn lernen ist, mag der Lehrer selbst auswählen. 
Noch zwei Punkte, die einer besondern Rechtfertigung bedürfen könnten, 
mögen hier besprochen werden. Nach den preußischen Lehrplänen soll der 
deutschen Geschichte in der Untertertia eine kurze Übersicht über die 
weströmische Kaisergeschichte vorausgehen. Damit ist unzweideutig 
gesagt, daß die älteste deutsche und die römische Kaisergeschichte getrennt 
zu behandeln sind. Eine solche Trennung ist trotz der vielen Berührungen 
der Germanen mit den Römern durchaus berechtigt. Denn die Geschichte 
beider miteinander zu verflechten, wie es vielfach geschieht, würde nur dann 
am Platze sein, wenn die Germanen alle im römischen Reiche aufgegangen 
wären oder dort ihren Untergang gefunden hätten. Nun haben aber 
mehrere Stämme ihre Heimat gar nicht verlassen oder doch nur ihre Wohn¬ 
sitze vorgeschoben. Und das sind gerade diejenigen, auf denen die weitere 
Entwicklung des deutschen Volkstums beruht. Man entzieht daher 
der deutschen Geschichte ihre Grundlage, wenn man, statt von 
dem Lande und Volke der Germanen auszugehen, die älteste Geschichte 
unserer Vorfahren in der römischen verschwinden läßt, ganz 
davon zu schweigen, daß dadurch die Übersicht über die Thaten und Schick¬ 
sale der alten Deutsche» sehr erschwert wird. Ebensowenig wie eine solche 
Behandlung ist aber auch das andere Verfahren gerechtfertigt, in der ältesten 
deutschen Geschichte die wichtigsten Ereignisse der römischen Kaiserzeit unter¬ 
zubringen. Denn das heißt nichts anderes, als das Größere dem Kleinern 
unterordnen und Dinge in die deutsche Geschichte hineinziehen, die gar nicht 
dahin gehören. Von diesen Erwägungen ausgehend hielt ich es für das 
beste, die deutsche Geschichte von der römischen zu sondern 
und vom deutschen Standpunkte darzustellen. Wenn infolge¬ 
dessen einzelne Vorgänge zugleich in der alten und in der deutschen Ge¬ 
schickte, dort kürzer, hier ausführlicher, erzählt sind, so wird sich das wohl 
ertragen lassen. Auch dürfte cs kaum als ein Mißstand empfunden werden, 
wenn das auf der Quarta benutzte Hilfsbuch in den ersten Wochen des 
folgenden Jahres weiter gebraucht werden muß. Vielmehr kann es nur 
erwünscht sein, daß die Schüler den Leitfaden der alten Geschichte mit in 
die Tertia hinübernehmen (vgl. oben S. in, Anm. 1).
	        
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