Full text: Deutsche Geschichte bis zum Jahre 1648 (Teil 1)

I. Die alten Deutschen. 
Jur Zeit der Geburt Christi war das Herz Europas, 
das &mb zwischen den Alpen und der Nord- und Ostsee, 
zwischen dem Rhein und der Weichsel, von den Deutschen, 
oder wie die Römer sie nannten, von den Germanen 
bewohnt. Dichte Wälder zogen sich von den Bergen bis tief 
in die Ebenen hinein. Städte und größere Dörser gab 
es nicht. 
Die alten Deutschen werden uns geschildert als groß 
gewachsen und mit gewaltiger Körperkraft ausgestattet. Sie 
hatten blaue Augen, hellblondes, langes Haar und trugen 
Vollbärte. Sie wohnten in einzelnen Gehöften, an welche 
sich die beackerten Felder, ihre Wiesen und Wälder anschlossen. 
Ihre Wohnung war einfach. Wein und feines Obst kannten 
sie nicht. Als geistiges Getränk genossen sie eine Art Vier¬ 
und Meth, welcher aus Honig, Wasser und Gewürzen 
bereitet wurde. Die Kleidung bestand aus leinenen und 
wollenen Gewändern, welche die Frauen selbst gewebt und 
genäht hatten. Auf der Jagd und im Kriege trugen die 
Männer meistens Tierselle. 
Ihre Sitten waren streng; die Ehe hielten sie vor 
allem heilig. Als gute Eigenschaften werden ferner Treue, 
Tapferkeit und Gastfreiheit gerühmt. Ihre schlimmsten Fehler 
waren leidenschaftliches Würfelspiel und Unmäßigkeit im 
Trinken. 
Die Lieblingsbeschästigung der alten Deutschen war 
die Jagd. Weil dieselbe durch die großen Wälder und die 
hohen Berge anstrengend und wegen der Stärke der wilden 
Tiere sehr gefährlich war, so bildete sie eine gute Vorübung 
für den Krieg. Zu Hause verbrachten sie ihre Zeit mit In¬ 
standsetzung der Waffen und mit kriegerischen Übungen. 
Mie Feldarbeit besorgten Frauen und Sklaven.
	        
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