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Rang- oder Hofordnung ein, förderte die Rechtspflege, schützte die Kirche und
schirmte die Grenzen. Sein Leben ist durch manche Freveltat befleckt worden.
So befahl er, seinen verleumdeten braven Sohn Krispus hinzurichten und
dann seine verleumderische Gattin Fausta im Bade zu ersticken. Bei An¬
näherung des Todes ließ er sich vom Bischof
Eusebius taufen und starb im weißen Tauf¬
kleide zu Nikomedia in Kleinasien (337). t'X 337
6. Sein christenfeindlicher Nachfolger
Julian. Seine Söhne führten blutige Kriege
um die Herrschaft. Dem Namen nach waren
sie Christen, dem Wandel nach schlimmer als
Heiden. Ihr geistvoller und sittenstrenger Vetter
Julianus Apostata (Abtrünniger) machte
einen vergeblichen Versuch, das Christentum
wieder zu unterdrücken. Er bekämpfte es durch
Spott und Hohn, durch Beschränkung der Bil-
dnng der Geistlichen und durch glänzende Schau-
stellungen des Heidentums. Doch „er war nur eine Wolke vor dem
Glänze der siegenden Sonne". Im Kriege gegen die Perser traf ihn ein
Wurfspeer tödlich (363). Er soll eine Hand voll Blut gegen die Sonne 363
geschleudert haben mit den Worten: „So hast du dennoch gesiegt, Galiläerl"
Unter seinen christlichen Nachfolgern hatte das Christentum äußerlich Frieden,
aber innen nahmen Streit und Entartung zu. Erwähnung verdienen:
Valens, während dessen Regierung bie Völkerwauberuug begann (375).
unb Theodosius ber Große, ber zuletzt kurze Zeit noch einmal Allein-
Herrscher bes römischen Reiches würbe.
Fragen: Was entschied den Sieg des Christentums? — Welches waren
unerfreuliche Folgen des Sieges? — Wodurch adelte das Christentum die Stellung
der Frauen? — Warum heißt Konstantins Mutter die heilige Helena? —
Woher hat Konstantin den Namen des Großen, und warum verdient er ihn nicht
mit vollem Rechte? — Leben nnd Einrichtungen in der ältesten christlichen Kirche!
— Warum wurden Klöster gegründet, und welchen Segen stifteten sie? —
„Bischof Martin" von Johann Falk.
73. Konstantin d. Gr.
Erzmünze, W.