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Luthers! — „St. Bonifatius" von Adolf Bube. Schilderung des Klosterlebens
in Scheffels Roman „Ekkehard".
493: Theodorich in Italien. 496: Sieg Chlodwigs über die Alamannen
(bei Zülpich?). 500: Benedict von Nursia. 534: Belifar und ©elimer. 555:
Untergang des Ostgotenreichs. 568: Albion gründet das Langobardenreich.
596: Gregor d. Gr. in Rom. 622: Hedfchra. 632: -s-Mohammed. 711: Tank
in Spanien. 754: -s-Bonifatins.
35. Rar! der Große (768—814).
1. Seine berühmten Vorfahren. Pippin, genannt der Mittlere,
Majordornus in Austrasien, besiegte den fränkischen König mtb den Haus¬
meier von Nenstrien und nannte sich „Herzog und Fürst der Franken".
Den merowingischen Schattenkönigen ließ er nur den Königstitel. Noch
höheren Ruhm erlangte sein Sohn Karl Martell, d. h. der Hammer,
durch den Sieg zwischen Tours und Poitiers über die aus Spanien
vorgedrungenen Mauren (732). Das Kreuz siegte damit über den Halb- 732
mond, die christliche Kultur über den islamitischen Sinnendienst. Karls *
Sohn Pippin der Kleine (oder Kurze) dehnte feine Macht immer weiter
aus und ließ endlich den Papst Zacharias fragen, ob der König heißen
dürfte, der sorglos daheimsitze, oder der, welcher die Last der Regierung
trage. Der Papst antwortete: „Wer den Staat lenkt, dem gebührt auch
die Krone und der Königsname!" Darauf wurde Childrich III., der
letzte Merowinger, feiner langen Haare, des Zeichens der Königswürde,
beraubt und ins Kloster verwiesen, dagegen Pippin einstimmig als „König
der Franken von Gottes Gnaden" auf den Schild erhoben und von
den Bischöfen gekrönt (751). Zum Danke unterstützte Pippin den folgenden 751
Papst, Stephan III., gegen den ländersüchtigen Langobardenkönig und
gab das ehemalige Exarchat dem Stuhle Petri als Lehn. Die Pippinsche
Schenkung ist der Anfang der weltlichen Macht des Papstes oder des
Kirchenstaates. Pippins großer Sohn ist Karl, nach dem alle Fürsten
dieses Hauses Karolinger heißen.
2. Sein trefflicher Charakter. Seine körperlichen Vorzüge
verrieten schon den geborenen Herrscher. Er maß sieben seiner Füße. Alle
Glieder zeigten das schönste Ebenmaß. Die Stirn war gewölbt und von
schönem Haar umspielt; die Augen waren groß und lebhaft; gewöhnlich
blickten sie freundlich, im Zorn aber schlenderten sie Blitze. Die gebogene
Nase war etwas groß, die Stimme klar, der Nacken kurz und stark. Gang
und Haltung waren männlich und würdevoll. Sein Geist war hochbegabt.
Mit scharfem Blicke fand er sich überall zurecht, und seine Gedanken um-
faßten alle wichtigen Fragen der Zeit. Klar und verständlich wußte er sich
auszudrücken. Im höheren Atter suchte er noch das Schreiben zu erlernen.
In schlaflosen Stunden der Nacht soll er ein Täfelchen, das unter dem
Kopfkissen zu liegen pflegte, hervorgezogen und sich im Schreiben geübt
haben. Doch die Hand, die das Schwert so sicher führte, war wenig willig
und geschickt in Führung des Schreibgriffels. In seiner Familie waltete
er als strenges Oberhaupt. Rührend ist das Geschick seiner Schwester
Berta, wie es Uhland in der Ballade schildert: „Frau Berta saß in der