Full text: Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten

Friedrich Wilhelm III. 281 
kam. (1801.) Die weltlichen deutschen Fürsten verloren allerdings nichts, 
sondern wurden durch aufgehobene Bistümer, Stifter und freie Reichs¬ 
städte entschädigt; Preußen erhielt viermal so viel wieder, als es 1795 
abgetreten hatte (s. die Karte!). Bon den geistlichen Gebieten blieb nur 
Mainz bestehen. 
Nachdem auch die übrigen Mächte sich von dem Bündnis gegen 
Frankreich zurückgezogen hatten, schloß auch England mit Frankreich 
(1802 zu Amiens) Frieden, erklärte ihm aber schon nach einem Jahre 
den Krieg aufs neue. Da Bonaparte seinem Gegner zur See nicht 
gewachsen war, besetzte er (1803) das dem englischen Könige zugehörende 
Kurfürstentum Hannover; Elbe und Weser wurden gesperrt, die Ein¬ 
fuhr englischer Waren wurde verboten. Das hannoversche Volk., und 
Heer wollten sich zur Wehr setzen; aber die Regierung zog eine Über¬ 
gabe vor. So fiel das ganze Land dem Eroberer in die Hände. 
Zähneknirschend mußte die tapfere Armee die Waffen strecken; das Land 
wurde furchtbar ausgesogen. Die braven Truppen flüchteten nach Eng¬ 
land, traten in die Reihen der „deutschen Legion" und errangen fern 
von der Heimat (in Spanien) unter anderen Feldherren unvergängliche 
Lorbeeren. 
tl. Bonapartes Kaiserkrönung. Bonaparte war für feine Ver¬ 
dienste um Frankreich zum Konsul auf Lebenszeit ernannt worden; 
aber das genügte dem Ehrgeizigen nicht. Schon 1804 machte er sich als 
Napoleon I. zum erblichen Kaiser der Franzosen. Der Papst mußte 
nach Paris kommen und ihn salben; er selber aber setzte sich und seiner 
Gemahlin die Krone auf. Die Glieder seiner Familie wurden Prinzen 
und Prinzessinnen mit reichen Einkünften; seine Generale, meistens aus 
den Reihen der gemeinen Soldaten, wurden Marschälle; die alten Orden 
wurden erneuert, neue gestiftet. Bald darauf erhob er die von ihm in 
Italien eroberten Länder zu einem Königreiche und ließ sich auch zum 
Könige von Italien erwählen. Zu Mailand setzte er sich die eiserne 
Krone der Lombarden mit den Worten aufs Haupt: „Gott gab sie mir; 
wehe dem, der sie berührt!" 
39. Friedrich Wilhelm III. 
(Bis zu den Freiheitskriegen.) 
1) Kriedrich Wilhelm und Luise. 
Friedrich Wilhelm III. war der Sohn Friedrich Wilhelms II. 
Seine erste Jugend fällt noch in die Zeit Friedrichs des Großen, der 
zu dem Knaben eine große Liebe hegte. Einst sprach er zu ihm: „Es 
wartet großes auf Dich; ich fürchte, Du wirst einmal einen schweren
	        
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