Full text: Ergänzungsheft für die Provinz Hannover ([1])

25. Das Königreich Hannover. 
1814. 
1. Da nach der Auflösung des alten deutschen Reichs die Knrfürsten- 
] würde keine Bedeutung mehr hatte, so wurde Hannover am 12. August 1814 
I durch den Beschluß des Wiener Kongresse*T gum Königreich erhoben. 
I Es trat als solches im folgenden Jahre dem Deutschen Bunde Bet. 
j An Preußen gab es einige überelbische Gebiete ab, dafür erhielt es 
das Fürstentum Hildesheim, Stadt und Gebiet Goslar, Ostfriesland, 
, das hannoversche Eichsfeld, die Grafschaften Lingen und Plesse und 
I das Gebiet des Petersstiftes zu Nörten. Das Fürstentum Osnabrück 
* war schon 1803 an Hannover gekommen. Auf diese Weise war das 
; Kern land des alten Herzogtums Sachsens größtenteils wieder zu einem 
1 Ganzen vereinigt, und das neue Königreich zeigte die Grenze und 
$ Größe, welche die Provinz Hannover noch heute hat. 
2. Aber nur äußerlich bildete Hannover einen einheitlichen Staat. 
' Im Innern hemmten selbst Zollschranken den Verkehr, und nur die 
j Person des Königs, das Militärwesen, das oberste Gericht und die 
I oberste Kammer gaben eine lockere Verbindung unter den einzelnen 
I Fürstentümern, die noch immer ihre besondern Landstände, besondere 
I Landtage, verbriefte Vorrechte und eigenes Abgabenwesen hatten. Um 
die notwendige innere Einheit herzustellen, sandte König Georg III. 
seinen jüngsten Sohn als Generalstatthalter nach Hannover. Unter 
k seiner Leitung hob man die einzelnen Landstände auf und setzte einen 
t allgemeinen Landtag oder die Ständeversammlung ein. Auch die 
; einzelnen Landesregierungen wurden beseitigt und durch sechs Land- /1 
I kosteten — Hannover, Lüneburg, Stade, Altrich, Osnabrück und' 
i Hildesheim — und durch die Berghauptmannschaft Klausthal ersetzt. 
: Die Landdrosteien bildeten nun die Mittelpunkte der gesamten Landes- 
! Verwaltung, an deren Spitze das Ministerium des Innern stand. Dieses 
j sorgte dafür, daß alle Regierungsvorschriften einheitlich erteilt und 
ausgeführt wurden. Die einzelnen Ämter, von denen kleinere zu 
einem großem zusammengelegt wurden, standen unter den Land- 
z drosteien. 
26. König Ernst August von Hannover. 
1837. 
I 1 Mit dem Jahre 1837 begann für Hannover eine neue Zeit. 
Die Verbindung mit England hörte völlig auf, und Hannover erhielt in 
| Ernst August seinen ersten selbständigen König. Er machte die Stadt 
i Hannover wieder zu einer wirklichen Residenz, hielt daselbst seinen 
feierlichen Einzug und sprach zu den Burgern: „Ich will Ihnen ein 
I gerechter und gnädiger König sein"! Die Hannoveraner setzten große 
! Hoffnungen auf ihren neuen König; aber zuerst schien es, als 
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