bestimmt zurück. Doch eine anonyme Gabe, die er zu seinem letzten Ge¬
burtstage erhielt, machte ihm viel Freude. Die Geberin schrieb ihm, sie sei von
einer Stelle im „Waller" so ergriffen worden, daß sie nicht anders könne,
sie müsse dem Dichter ein Zeichen ihres Dankes senden; und dies war —
ein Ducaten, für den er sich ein oder zwei Flaschen Wein kaufen solle. Als
Uhlands Gattin ihm nun vorschlug, das Geld in's Armenhaus zu schicken,
antwortete er: „Zweimal so viel, aber der Ducaten gehört mir, und der
freundlichen Geberin muß ihr Wille geschehen."
Sein ruhiger Lebensgang wurde'durch die Bewegung des Jahres 1848
noch einmal unterbrochen, und abermals bewies er seine volksthümliche, deutsche
Gesinnung.
Bis in sein spätestes Alter erfrenete er sich eines gesunden Körpers,
doch bei der Beerdigung seines Freundes Justin us Kerner, bei der er
durchaus zugegen sein wollte, zog er sich eine starke Erkältung zu, welche
die Ursache des Uebels wurde, an dem er 1862 am 13. November starb.
Die Trauer um den geliebten Todten zeigte sich allgemein, denn er
hatte sich längst ein dauerndes Andenken in den Herzen feines Volkes ge¬
gründet durch seine Dichtungen, wie durch die trefflichen Eigenschaften seines
Charakters, der „stahlblank und eichenfest", wie er war, als eine Zierde
deutschen Wesens dasteht für alle künftigen Zeiten.
Zu seinem Begräbniß eilten nahezu tausend Theilnehmer aus der
Nähe und Ferne, dem großen Todten die letzte Ehre zu erweisen. Wir
aber beziehen auf ihn seine eigenen Worte:
„Fortleben wird er in dem Munde des Volks,
Er lebt in jedem fühlenden Gemüth,
Er lebt dort, wo reines Leben ist."