Full text: Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte

14. 
Schwaben und Meukurg. 
Vom 
Cymnasialdirektor Karl SdjUtchrr, Hamm i. W. 
1. 
Der Name der Schwaben oder Sueven tritt uns _ in der 
Geschichte zuerst mährend der Kämpfe Cäsars in Gallien ent¬ 
gegen. Dort erlag der tapfere Fürst der Sueven, Ariovist, 
der größeren Kriegskunst der Römer. Er floh über den Rhein 
zurück und die Überbleibsel seiner Scharen blieben in der 
heutigen Schweiz unter den vom Main dorthin verdrängten 
Helvetiern sitzen. Dort und am Oberrhein werden die Sueven 
zuerst auch Alemannen genannt. Alemanni — so sagt ein 
alter Schriftsteller — convenae sunt et colluvies, quod et 
appellatio ipsa satis indicat. Als größere Volksgemeinschaft 
erschienen sie zuerst im Beginn des dritten Jahrhunderts unserer 
Zeitrechnung. Sie wohnten damals, im Westen und Süden 
vom Rhein begrenzt, im Breisgau und bis hinauf zum Main 
und zur Lahn. Die Schlacht bei Zülpich (496) brachte sie unter 
die Herrschaft der Franken, welche das Gebiet zwischen Lahn 
und Neckar unmittelbar mit ihrem Reiche unter dem Namen 
Franeia Rlienana verbanden. In ganz alter Zeit schon werden 
aber auch die Gegenden von den Duellen der Donau bis zum 
Lech als Schwabenland bezeichnet. Schon zur Zeit der Schlacht 
bei Chalons (452) hielten sie mit den erst genannten Alemannen 
eine Völkergemeinschaft, welche später die Franzosen meist Ale¬ 
mannen, die Italiener Schwaben nannten, so daß beide Namen 
nebeneinander herlaufen. Aus all diesen Ländern wurde für 
einen Sohn Karl Martells ein Herzogtum geschaffen, das aber 
wenige Jahre später nicht mehr von einem Herzoge, sondern 
von Kammerboten verwaltet wurde. Die Gemahlin.Karts des 
Landes- u. Provinzialgeschichte, Gesamtausgabe. 15
	        
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