Full text: Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte

226 Königreich Bayern. ^ 
Großen, Hildegard, stammte aus Schwaben und soll das Kloster 
Kempten gestiftet haben. Die Apostel der Alemannen waren 
Columbanus und Gallus, Fridolin und Trudpert. 
Als selbständiges, dem deutschen Reiche zugehöriges Herzog¬ 
tum erscheint Alemannien im Anfange des zehnten Jahrhunderts. 
Sein erster Herzog war Burkhard, ein Sohn des Gaugrafen 
Adalbert vom Thurgau, der sich dem Könige Heinrich dem Vogel¬ 
steller nur mit Widerstreben unterwarf. Er starb 925. Unter 
seinen Nachfolgern ist Liudolf zu nennen, der Sohn Kaiser 
Ottos des Großen aus dessen erster Ehe, der sich gegen den 
Vater, als dieser sich mit Adelheid vermählte, empörte und 
sein Herzogtum einbüßte. Sein Sohn Otto war später eine 
Zeitlang Herzog von Schwaben und Bayern. Die Witwe 
des Schwabenherzogs Ernst, der 1015 starb, wurde die Ge¬ 
mahlin Kaiser Konrads ü. des Saliers. Ihr Sohn aus erster 
Ehe, der aus der mittelalterlichen Dichtung bekannte Ernst von 
Schwaben, empörte sich mehrmals gegen seinen Stiefvater und 
fiel als Empörer mit seinem treuen Freunde Werner von Kyburg 
in einer Schlacht am Schwarzwalde (1030). Herzog von 
Schwaben war ferner Rudolf von Rheinfelden, der Gegenkaiser 
Heinrichs IV., der 1080 in der Schlacht an der Elster siel, 
nachdem ihm, wie es heißt, der Bannerträger Heinrichs, Gottfried 
von Bouillon, die rechte Hand abgeschlagen hatte, mit welcher 
er einst dem Kaiser den Eid der Treue geschworen hatte. Nach 
seinem Tode beginnt das Herzogtum zu zerfallen. Den west¬ 
lichen Teil erhält als vom Herzoge selbständiges Fürstentum 
Berthold von Zähringen; die welsischen Besitzungen, die vom 
Bodensee im Zickzack bis zum Kochergau gingen, also der Osten, 
wurden ebenfalls vom Herzogtum losgelöst; der Rest fiel an 
Friedrich von Staufen und hieß seitdem nicht mehr Alemannien, 
sondern nur noch Herzogtum Schwaben. Bei den Hohenstaufen 
blieb das Herzogtum bis zu ihrem Untergange. Dann fielen 
die Hausgüter der Staufer außer an Baden und Württemberg 
auch an Bayern, dessen schwäbischer Besitz sich langsam abrundete. 
Die Reichsstadt Augsburg wurde nach dem Frieden von Preß bürg 
(1805) im Jahre 1806 von Bayern in Besitz genommen, das 
Bistum Augsburg durch den Reichsdeputationshauptschluß über¬ 
wiesen. 
Die junge Pfalz oder Pfalz-Neuburg gehörte bis zum 
Jahre 1505 zu Bayern-Landshut. Nach dem Tobe Herzog 
Georgs des Reichen von Bayern-Landshut, welcher der letzte 
seines Geschlechtes war, entbrannte ein heftiger Kampf um fein 
Erbe. Nach den Hausverträgen und nach dem Lehnsrecht hätte 
das Land an Bayern-München fallen müssen. Herzog Georg
	        
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