Full text: Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht

16 Assyrer und Babylonier: Land und Volk; Religion; Wissenschaft rc. 
durch die großen Eroberungszüge der umwohnenden Völker gebrochen. 
Salmanassar und Nebukadnezar (S. 18) unterwarfen das ganze Land: 
nur die Jnselstadt Neu-Tyrus verteidigte sich siegreich, gegen jenen 5, gegen 
diesen 13 Jahre lang. Dem Cyrus (S. 21) unterwarfen sich die Phönizier 
freiwillig; sie hauptsächlich stellten dem Perserkönig die Flotte im Kampfe 
gegen die Griechen, die auf dem Gebiete des Handels ihre gefährlichsten 
Mitbewerber waren. Durch Alexander, der Tyrus zerstörte und durch 
die Gründung Alexandrias dem Welthandel einen günstigeren Mittelpunkt 
gab, verlor der phönizische Handel seine Bedeutung. Wo einst Tyrus 
lag, befindet sich jetzt ein elendes Dorf, und nur riesige Trümmer erinnern 
noch an die „Königin des Meeres". 
3) Assyrer und Waöykonier. 
a. Land und Volk. Assyrer und Babylonier bewohnten das Land 
der beiden großen Flüsse Euphrat und Tigris, die beide auf dem 
armenischen Hochlande entspringen, nach Südosten strömen, sich in ihrem 
Unterlaufe vereinigen und gemeinsam in den persischen Meerbusen ergießen. 
Das Land zwischen dem Mittelläufe dieser Flüsse hieß früher Mesopo¬ 
tamien, d. i. Land zwischen den Strömen; nach dem darin lebenden Volke 
hieß es Assyrien. Es ist in seinem oberen Teile gebirgig und mit be¬ 
waldeten Höhen und fruchtbaren Thälern geschmückt; weiter unten enthält 
es neben fruchtbarem Ackerlande und grünen Wiesen auch viele unfrucht¬ 
bare Steppen. Die Hauptstadt Ninive lag am Tigris in der Nähe des 
heutigen Mosul. Das Land am Unterlaufe beider Ströme nennt die 
Bibel Sinear; gewöhnlich wird es nach der am Euphrat in der Nähe 
des heutigen Bagdad gelegenen Hauptstadt Babylonien genannt. Der 
nördlichste Teil Babyloniens hieß Ehaldäa, weshalb das ganze Volk 
auch Chaldäer genannt wurde. Wie der Nil, trat auch der Euphrat 
jedes Jahr über seine Ufer und überschwemmte die weite Ebene; durch 
viele Kanäle wurde das Wasser nach allen Teilen des Landes geleitet, 
und dadurch wurde Babylonien eins der fruchtbarsten Länder der Erde. 
Es brachte einen großen Reichtum an Gartenfrüchten, Dattelpalmen und 
namentlich an Getreide hervor. 
1). Religion; Wissenschaft, Kunst, Gewerbe und Handel. Die Assyrer 
und Babylonier verehrten als obersten Gott Bel oder Baal, den Gott der 
Sonne, dem sie alle Fruchtbarkeit verdankten. Sie dienten ihm und den 
anderen Götzen durch schwelgerische Feste. Ihre Priester oder Magier 
bildeten, wie in Ägypten, einen besonderen Stand und waren sehr angesehen; 
sie beschäftigten sich aber nicht nur mit dem Gottesdienste, sondern beobachteten 
auch eifrig die Sterne. In der Himmelskunde waren sie wohl unterrichtet; 
sie berechneten schon die Länge des Jahres aus 365^ Tag, hatten Sonnen-
	        
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