fullscreen: Grundriß der Weltgeschichte für höhere Lehranstalten

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hätten. Samuel, anfangs widerstrebend, willfahrte endlich seinem 
Begehren und salbte des Kis Sohn Sanl aus dem Stamme 
Benjamin. 
1. Saul erwarb sich durch Siege über die Ammouiter die 
allgemeine Anerkennung seiner Königswürde, kämpfte rühmlich 
und siegreich gegen die Philister und andere Feinde, ward aber 
dann dem Herrn ungehorsam, indem er dessen Befehl, die über- 
wnndenen Amalekiter samt ihrer Habe vollständig zu vernichten, 
nicht durchführte. Daher erklärte ihm Samuel: „Weil du des 
Herrn Wort verworfen hast, hat er dich auch verworfen" und 
salbte insgeheim den Sohn Jsais, den Hirtenjüngling David aus 
Bethlehem vom Stamme Inda, zum zukünftigen Könige 
von Israel. Dieser ward darauf Sauls Harfenspieler und 
Waffenträger, erwarb sich Ruhm durch Besiegung des riesenhaften 
Philisters Goliath, erregte aber dadurch des Königs Eifersucht 
und fand nur Rettung in der Flucht. Saul selbst endete in einer 
unglücklichen Schlacht gegen die Philister am Gebirge Gilboa: 
nachdem ihm drei Söhne (unter ihnen der heldenmütige Jonathan) 
gefallen waren, stürzte er sich verzweifelnd in sein Schwert. 
2. David folgte ihm in der Regierung. Er eroberte von 
den Jebusitern die Stadt Jerusalem und erhob sie zur Haupt- 
stadt des Landes, in welcher er sich die Burg Zion als Königssitz 
erbaute. Die Kriege mit den Philistern beendete er glücklich, und 
durch siegreiche Kämpfe mit den übrigen Nachbarvölkern erweiterte 
er das Reich bis nach Damaskus und bis zum roten Meere. Die 
Empörung seines Sohnes Absälom führte zu dessen Untergange. 
Die ganze vierzigjährige Regierung Davids war ruhmvoll und 
wohlthätig für Israel. Er entfaltete auf dem Throne alle Macht 
und Herrlichkeit eines Königs, aber auch alle Tugenden eines 
„Mannes nach dem Herzen Gottes". Tiefer Fall führt ihn zu 
tiefer Buße, echte Demut ziert ihn im Glück, mit unbedingter 
Hingebung an Gottes Willen trägt er das Unglück. Und alle 
frommen Empfindungen seiner Seele weiß er in heiligen Gesängen 
vor den Herrn zu bringen, welche nicht allein als köstliche Denk- 
male unvergleichlich erhabener Dichtung in dem Volke lebten und 
dessen Gottesdienste schmückten, sondern auch als göttliche Offen-
	        
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