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Kinder gemordet, eure Kirchen und Altäre zerstört haben.
Krieger! der Tag der Vergeltung ist gekommen. Seid Männer
und betet zu dem dort oben, der Hilfe sendet in der Stunde der
Not!" Bei Rieteburg an der Unstrut (nicht weit von der Stadt
Merseburg) kam es zur Schlacht. Der König selbst führte seine
Scharen zum Kampfe; vor ihm flatterte die große Reichsfahne
mit dem Bilde des Erzengels Michael. Als nun das wohlbe¬
waffnete, stattliche Heer mutvoll gegen die Raubhorden los¬
stürmte, da war der Sieg bald entschieden. So schnell sie konnten,
ergriffen die erschrockenen Feinde die Flucht. Aber Heinrich
war rasch hinter ihnen her und ließ alle, welche Widerstand
leisteten, niederhauen, die Gefangenen aber als Räuber und
Mörder an den Bäumen aufknüpfen. Das Lager der Ungarn
samt allem Raube, den sie dort zusammengeschleppt hatten, fiel
in die Hände der Deutschen. Da sank der fromme Heinrich
samt feinem ganzen Heere auf die Kniee und dankte Gott für
den herrlichen Sieg. Das deutsche Volk frohlockte und pries
seinen König als Retter und Vater des Vaterlandes, und durch
alle Lande verbreitete sich der Ruf von Heinrichs Tugend und
Tapferkeit. Denn er war es, der Deutschland aus schwerer
Bedrängnis wieder aufgerichtet und zu Macht und Ehren ge¬
bracht hatte.
18. Kaiser Otto der Große.
1. Ottos Krönung. — Auch Heinrichs Sohn Otto
regierte ruhmvoll. Man nennt ihn den Großen, weil er durch
tapfere Thaten des Reiches Ansehen und Größe gemehrt hat.
Nachdein ihn die deutschen Fürsten in der Stadt Karls des
Großen, zu Aachen, zu ihrem Oberhaupte erwählt hatten, ließ
er sich daselbst feierlich krönen. Bei dem glänzenden Krönuugs-
seste bedienten die Herzöge den neuen König. Der eine sorgte
für Wohnung und Bewirtung der Festgäste, das war der Erz¬
kämmerer; ein zweiter war der Erztruchseß, der setzte die Speisen
aus den Königstisch; ein dritter, der Erzschenk, schenkte den
Wein ein; ein vierter endlich verrichtete das Amt des Erz¬
marschalls, dem die Unterbringung der Rosse oblag. Wie bei