Full text: Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums

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nicht, widersetzten sich vielmehr den Fremdlingen herzhaft, oder 
brannten lieber ihre Stadt nieder, ehe sie dieselbe dem Feinde 
übergaben. Dabei verschmähten es die Macedonier nicht, selbst 
Rinderherden von 20—30 000 Stück wegzuführen und nach 
Macedonien zu senden, um die dortige Landwirtschaft zu unter¬ 
stützen. 
Ganz andere Scenen erlebte Alexander, als er in das ge¬ 
segnete Land der Guräer kam, wo man ringsum an den 
Hügeln Weingelände, Haine von Mandel- und Lorbeerbäumen, 
an den Bergen friedliche Dörfer, auf den Alpen unzählige 
Herden sah. Bald erschienen auch die Ältesten des Volkes im 
Zelt des Königs, sahen ihn im Glanze der Waffen, auf die 
Lanze gestützt und den hohen Helm auf dem Haupte auf einem 
Sessel sitzen und knieten staunend vor ihm nieder. Alexander 
ließ sie aufstehen und fragen, was sie begehrten. Sie baten 
um Selbständigkeit ihrer Verwaltung, welche sie auch erhielten, 
und stellten einige hundert Reiter zum Heere. 
Wieder anders handelten die kriegerischen Bewohner von 
Massaga, welche den Alexander sofort angriffen. Er wich eine 
halbe Stunde weit zurück, um sie von der Stadt wegzulocken, 
machte dann plötzlich Kehrt, griff die in Unordnung und unter 
Siegesgeschrei Verfolgenden an und jagte sie in die Stadt 
zurück. Als er diese umritt, um ihre Festigkeit zu erkunden, 
erhielt er einen Pfeilschuß in den Fuß. Am anderen Tage 
wurden nun die Maschinen errichtet, Bresche gelegt und ge¬ 
stürmt, doch bei dem heftigen Widerstande der Indier mußten 
die Macedonier zurückweichen. Dasselbe geschah am nächsten 
Tage, obschon ein hölzerner Turm die Angriffe der Macedonier 
deckte. Man mußte also wirksamere Mittel anwenden, wenn 
man die Stadt gewinnen wollte. Man baute in der Nacht 
neue Sturmböcke und Sturmdächer und schaffte einen Wandel¬ 
turm bis dicht an die Mauer, auf welche man also mittels
	        
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