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6. Nur ein klanglos Wimmern, ein Schrei voll Schmerz 
Entquoll dem metallenen Munde; 
Eine Kugel hatte durchlöchert ihr Erz — 
Um die Toten klagte die wunde! 
7. Um die Tapfern, die Treuen, die Wacht am Rhein, 
Um die Brüder, die heut gefallen, 
Um sie alle — es ging uns durch Mark und Bein — 
Erhub sie gebrochenes Lallen. 
8. Und nun kam die Nacht, und wir ritten hindann; 
Rundum die Wachtfeuer lohten; 
Die Rosse schnoben, der Regen rann — 
Und wir dachten der Toten, der Toten! 
6. LLwsnrilt. 
Wüstenkönig ist der Löwe; will er sein Gebiet durchfliegen, 
Wandelt er nach der Lagune, in dem hohen Schilf zu liegen. 
Wo Gazellen und Giraffen trinken, kauert er im Rohre; 
Zitternd über dem Gewaltigen rauscht das Laub der Sykomore. 
Abends, wenn die hellen Feuer glühn im Hottentottenkrale, 
Wenn des jähen Tafelberges bunte, wechselnde Signale 
Nicht mehr glänzen, wenn der Kaffer einsam schweift durch die Karroo, 
Wenn im Busch die Antilope schlummert und am Strom das Gnu: 
Sieh, dann schreitet majestätisch durch die Wüste die Giraffe, 
Daß mit der Lagune trüben Fluten sie die heiße, schlaffe 
Zunge kühle; lechzend eilt sie durch der Wüste nackte Strecken, 
Knieend schlürft sie langen Halses aus dem schlammgefüllten Becken 
Plötzlich regt es sich im Rohre; mit Gebrüll auf ihren Nacken 
Springt der Löwe; welch ein Reitpferd! Sah man reichere Schabracken 
In den Marstallkammern einer königlichen Hofburg liegen, 
Als das bunte Fell des Renners, den der Tiere Fürst bestiegen? 
In die Muskeln des Genickes schlägt er gierig seine Zähne; 
Um den Bug des Riesenpferdes weht des Reiters gelbe Mähne. 
Mit dem dumpfen Schrei des Schmerzes springt es auf und flieht gepeinigt; 
Sieh, wie Schnelle des Kameles es mit Pardelhaut vereinigt! 
Sieh, die mondbestrahlte Flüche schlügt es mit den leichten Füßen! 
Starr aus ihrer Höhlung treten seine Augen; rieselnd fließen 
An dem braungefleckten Halse nieder schwarzen Blutes Tropfen, 
Und das Herz des flüchtigen Tieres hört die stille Wüste klopfen.
	        
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