Full text: Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte

— IV — 
ber eignen Geschichte zunächst lebenbige Fühlung unb bann 
allmählich babei eine bern sonstigen geistigen Stanbpunkt ent- 
sprechenbe Auffassung unb Kenntnis ber eigenen Vergangenheit 
ehalte, ist bie Aufgabe bes Unterrichts in ber vaterlänbischen 
Geschichte. Unb wenn er biefem zwiefachen Stanbpunkt 
voll genügt, wirb auch in jebem Schüler bas Interesse geweckt 
werben, burch Lektüre bas Bilb immer weiter auszubauen unb 
zu vertiefen. 
Wie aber biefer Zweck burch ein möglichstes Fest¬ 
halten jenes volkstümlichen Charakters am sichersten unb 
in prägnantester Weife befonbers bei unserer Geschichte erreicht 
wirb, hat ber Verfasser nicht nur in langjähriger Erfahrung 
in Berlin, sonbern auch in anberen, weiter abliegenben 
Kreisen erprobt. Denn gerabe bie ber preußischen Geschichte 
in einzelnen ihrer Träger oft anhaftenbe brastisch-volkstümliche 
Art, wie sich in ihnen Furchtlosigkeit unb Pflichtgefühl, echt 
deutsche Wahrhaftigkeit unb Ausbauer, kurz alle Tugenben 
unb Eigenschaften, bie Branbenburg-Preußen groß gemacht, 
beknnben, läßt „bei geeigneter Darstellung unb Verwenbnng" 
dies Material an seinem Teil gerabe besonbers auf bie Jugenb 
wirken. Dies gilt von ben Zeiten Derfflingers, bes alten 
Dessauers bis auf York unb Blücher, um nicht näher 
liegenbe Beispiele zu wählen. 
Von biesem lebenbigen Stanbpunkt bes Volks¬ 
tums aus, wie ein solcher bem Verfasser bei feiner Wanberung 
behufs Sammlung ber Volkssage in früheren Jahren überall 
mehr ober weniger lebenbig auch auf geschichtlichem Gebiete 
in ben alten Provinzen Preußens entgegen getreten, ist biefer 
Auszug speziell für höhere Lehranstalten, bem Bilbungsgrab 
derselben entsprechen^ entstanben. Wann unb in welcher 
Weise ber Jugenb gegenüber bie Kritik bei Einzelheiten 
einzutreten hat, bie von ber Wissenschaft jetzt mehr als legenben- 
haft angesehen werben, ist eine Frage bes päbagogischen Taktes, 
ber in jebem einzelnen Falle bem Lehrer überlassen bleiben muß. 
Die Form eines berartigen Auszugs mit stets 
ihn _ begleitenben Anmerkungen, welche weitere Perspektiven 
eröffnen ober Einzelnes bireft weiter ausführen, erachtet ber 
Verfasser aber nicht nur als besonbers geeignet zu einer solchen 
typischen Fixierung ber Geschichte, wie er sie speziell für 
bie vaterlänbische erzielt sehen möchte, sonbern auch als bie ge¬ 
eignetste für ein Hülfsbuch überhaupt, welches bem histo-
	        
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