Vorwort.
Seit dem Erscheinen des zweiten Teils sind eine Reihe
von Beurteilungen in den Fachzeitschriften erschienen, unter deren
Einwendungen besonders diejenige gegen die knappe, sich mehrfach
in nur angedeuteten Sätzen bewegende Form hervortritt.
Unter Bezugnahme auf die früheren Erläuterungen betont
Verfasser, daß man Tabelle, Leitfaden, Lehrbuch und Lesebuch
unterscheiden muß. Ist bei der letztgenannten Gattung die Bil¬
dung zugleich des Stils der lesenden Schüler Aufgabe, so unter¬
scheiden sich die ersteren drei gerade dadurch wesentlich von jener,
daß bei ihnen der Zweck, den Stoff anzueignen, jede andere
Rücksicht zurückdrängt. Ein Lernbuch muß so angelegt sein,
wie man sich zum Lernen einen Gegenstand zurecht legt. Man
erreicht dies durch allmähliche Ausscheidung des Kerns aus der
Schale, auch der ausgefeilten Form, und unter Beseitigung alles
Beiwerks. Das erscheint der Anerkennung in weiteren Kreisen
der Fachgenossen entgegenzureifen. Ist doch vor kurzem bei
F. A. Perthes in Gotha ein Lehrbuch in ähnlicher Form er¬
schienen. Spricht doch auch E. Meyers Leitfaden in Tabellenform
(Weidmann) dafür.
Den Einwand eines allzu reichen Stoffes betrachte ich durch
meine früheren Bemerkungen als erledigt. Ich erinnere wieder¬
holt daran, daß im größeren Ganzen ein kleineres steckt. —
Das Büchlein erscheint in einem Augenblick, in welchem die
Erinnerung an ein Kaiserwort über den Wert des Geschichts¬
unterrichts noch in frischem Gedächtnis ist.
Möge unser Unternehmen die Absichten der höchsten Stelle
unterstützen.
Berlin, Mai—November 1890.
I. Hermann.