Full text: Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. (Teil 2)

Vorwort. 
Die freundliche Aufnahme und günstige Beurteilung, welche der 
erste Teil meines Lehrbuches der deutschen Geschichte in dem Kreise 
verehrter Fach- und Amtsgenossen gefunden hat, ermunterten mich zur 
Fortsetzung des Buches. Bei der Verabfassung des hier vorliegenden 
zweiten Teiles leiteten mich im allgemeinen die schon im Vorwort zum 
ersten Teil, hauptsächlich aber in meinem Vortrag über Geschichts¬ 
unterricht an Lehrerbildungsanstalten (gehalten 1894 in München auf 
der Generalversammlung des Vereins von Lehrern an Lehrerbildungs¬ 
anstalten) angegebenen Grundsätze: der Geschichtsunterricht müsse ein 
Verständnis der Gegenwart anbahnen, müsse zum Bewußtsein bringen, 
daß alle Einrichtungen unseres Staates und die Gestaltung des wirt¬ 
schaftlichen und geistigen Lebens des deutschen Volkes das Produkt 
historischer Entwicklung sind; bei der Auswahl des Stosses seien in 
erster Linie nur diejenigen Begebenheiten zu berücksichtigen, welche 
einen leicht nachweisbaren Einfluß auf die Folgezeit hatten, ja in 
ihren Spuren noch in unserer Zeit wahrgenommen werden können; 
die Darstellung habe so zu erfolgen, daß die Verkettung von Ursache 
und Wirkung, die in einem Zeitalter herrschenden Ideen, sowie die 
im Gang der Ereignisse wirksamen Kräfte möglichst klar zu Tage 
kommen; es seien daher die für die Erkenntnis des inneren Wachs¬ 
tums eines Volkes so wichtigen kulturgeschichtlichen Stosse mit ge¬ 
bührender Ausführlichkeit zu behandeln. 
Ich weiß recht wohl, daß die in diesen Grundsätzen ausgesprochenen 
Forderungen vielfach nur in unvollkommener Weise beachtet worden 
sind; aber wo dies der Fall ist, da scheiterten die Bemühungen um 
bessere Durchführung einmal an der Schwierigkeit der Sache an sich, 
dann aber auch an der Rücksicht aus die dem Geschichtsunterricht zu¬ 
gewiesene Zeit.
	        
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