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Augustus.
Während der letztere in Rom alles that, durch versöhnende Ma߬
regeln die Spuren des Bürgerkriegs zu verwischen, Abgaben erließ, Volk
wie Staat durch zweckmäßige Einrichtungen für sich gewann, so daß Rom
und Italien sich unter seiner Verwaltung glücklich fühlten, vergeudete
Antonius in Ägypten an der Seite der ehrgeizigen Kleopatra in
Schwelgerei seine Zeit und Kraft, verschenkte römische Provinzen an sie
und ihre Kinder, führte einen unglücklichen Krieg gegen die Parther uiib
beging andere Willkürlichkeiten und Thorheiten; auch zerfiel er mit
Octavian dadurch, daß er die edle Oetavia, Oetavians Schwester, verstieß.
Deshalb ließ ihn Octavian durch deu Senat aller Würden entsetzen und
— um den Schein eines Bürgerkriegs zu vermeiden — der Kleopatra
den Krieg ankündigen.
Anstatt nun den noch ungerüsteten Octavian in Italien rasch an¬
zugreifen, durchschwelgte Antonius mit Kleopatra den Winter in Griechen¬
land, bis Octavian im folgenden Jahre mit Heer und Flotte im Meer¬
busen von Ambracia (jetzt Arta) erschien und über seinen Gegner in
der Seeschlacht bei Actiutn den Sieg und dadurch die Weltherrschaft
errang.
Antonius floh mit Kleopatra nach Ägypten und entleibte sich selbst,
da er alles verloren sah. Octavian aber zog durch Griechenland, setzte
über die griechischen Inseln nach Syrien über und unterwarf von da aus
Ägypten. Als Sieger zog er in Alexandria ein. Vergebens suchte Kleo¬
patra auch ihn zn gewinnen. Als sie merkte, daß dieser die Absicht habe,
sie zur Verherrlichung seines Triumphzugs als Gefangene nach Rom
zu führen, vergiftete sie sich, wie einige sagen, durch deu Biß einer Natter,
die ihr eine Freundin in einem Blumenkörbe gebracht hatte. Nach an¬
deren tötete sie sich durch den Stich einer vergifteten Haarnadel.
Nach dem Tode des Antonius wurde Octavianus als Allein¬
herrscher des römischen Reiches anerkannt. Er nahm hieraus von seinem
Großonkel den Namen Cäsar an (woraus das Wort „Kaiser" entstan¬
den ist), während der Senat ihm den Namen Augustus, d. i. der
Erhabene, beilegte.
So war nach vielen blutigen Kämpfen der Freistaat untergegangen
und in ein Kaiserreich verwandelt.
Nachdem sich Augustus in seiner Macht befestigt hatte, war fein
Streben darauf gerichtet, die Greuel der Bürgerkriege und seine eigenen
Grausamkeiten in Vergessenheit zu bringen. Er gab Beweise von Güte
und Milde, von Wohlthätigkeit und Herablassung. Mit dem größten
Eifer sorgte er für die Wohlfahrt feines Reiches, und feine Zeitgenossen