Full text: Alte Geschichte (Teil 2)

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Die Römer. 
das cisalpinische Gallien nebst Jllyrien auf fünf Jahre als Provinz 
übertragen, der Senat fügte dann noch aus freien Stücken das trans¬ 
alpinische dazu. Er erhielt dadurch die Verfügung über vier, später 
zehn Legionen (etwa 60 000 Mann). Pompejus erhielt Spanien, 
Crassus Syrien. 
Cäsars Krieg in Gallien. 
58 — 51. 
Den gallischen Krieg (bellum gallicum) hat Cäsar selbst beschrieben. 
Er zerfällt in drei Abschnitte: 1. in die Eroberung Galliens, 
2. in die Züge nach Britannien und über den Rhein, 3. in die 
Niederwerfung des gallischen Aufstandes. Zunächst kam Cäsarmit 
den keltischen Helvetiern in Kampf. Seit der Eroberung des cisalpi- 
nischen Galliens, kurz vor dem zweiten punischen Kriege und der Be¬ 
gründung der narbonensischen Provinz, sollen die Römer auf dieser Seite 
keine Erweiterung ihres Besitzes mehr vorgenommen haben. Die Eifer¬ 
sucht der zahlreichen gallischen Stämme untereinander konnte der römischen 
Provinz keine ernstliche Gefahr bereiten. Nun aber hatten die keltischen 
Helvetier ihr Gebiet zwilchen Rhone und Jura verlassen, um sich in 
Gallien neue Wohnsitze zu suchen. Unter Führung des tapferen 
Orgetorix fielen sie in Gallien ein und bedrohten die römische 
Provinz. Cäsar zog ihnen im Jahre 58 nach und besiegte sie bei Bi brakte, 
dem heutigen Autun. Die Reste der helvetischen Auswanderer mußten 
in ihre Heimat, die heutige Schweiz zurückkehren. Einen härteren 
Kampf hatte Cäsar gegen das germanische Volk der Sueven zu be¬ 
stehen. Ihr Heerkönig Ariovist war von den uneinigen Galliern zu 
Hilfe gerufen worden, hatte sich im Herzen von Gallien festgesetzt und 
immer neue germanische Scharen nach sich gezogen. Da er die 
Forderung Cäsars, den gallischen Boden zu räumen, stolz zurückwies, 
besetzte Cäsar Vesontio (Befangen) und traf den Ariovist in der Nähe 
des heutigen Mülhausen im Elsaß, wo er ihm eine entscheidende 
Niederlage beibrachte (58). Nur wenige Germanen sahen ihre Heimat 
wieder. Ariovist entkam in einem Nachen über den Rhein. Dieser 
Sieg hob außerordentlich den bereits gesunkenen Mut der römischen 
Truppen, die sich von dem Aussehen und der Kriegswut der Barbaren 
die abenteuerlichsten Vorstellungen gemacht hatten. 
Cäsar stand nun als Schutzherr der befreiten gallischen Völker 
da. Die Annäherung der römischen Waffen hatte die Unruhe der 
tapferen Belgier erregt, die zwischen Seine und Rhein wohnten. Alle 
Stämme von der Maas bis zum Meer rüsteten, mit Ausnahme 
der Retner. Das wurde von Cäsar als eine Verschwörung gegen
	        
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