48 Anhang II.
Subjektivismus ist diejenige Lehre, nach welcher Grundsätze
und Maßstäbe, z. B. diejenigen der Ästhetik und Ethik, keine allgemeine
(„objektive") Gültigkeit beanspruchen dürfen, vielmehr nur für das sie
billigende Subjekt Wahrheit besitzen, wie z. B. eine Speise dem einen
Subjekt süß, dem anderen sauer erscheinen kann, ein objektives Urteil
aber, ob die Speise „süß ist", nicht gefällt werden kann.
Symbolismus ist eine Richtung innerhalb der modernen Malerei
und Literatur, die in scharfem Gegensatz zum Naturalismus verlangt, daß
der Künstler nicht die Natur korrekt wiedergeben, vielmehr sich in sie
„hineinfühlen", die Empfindungen, die sie in ihm wachruft „andeutend"
in Worten, Tönen oder Farben zum Ausdruck bringen, und so in dem
Leser bezw. Hörer oder Beschauer seiner Werke gleiche Seelenzustäude
wachrufen solle.
Synkretismus (griechisch syn-kerannymi, zusammenmischen) be¬
deutet jede Vermischung verschiedener Anschauuugeu, insbesondere die Ver¬
mischung der Religionen innerhalb der hellenistischen Kultur.
Teleologie (griechisch telos, Ende oder Zweck) ist die Lehre von
den Zwecken; ideologisch heißt daher die Betrachtungsweise, die auf die
Ergründung der Zwecke und der Zweckmäßigkeit der Dinge (z. B. der
Organismen und ihrer Teile) das Hauptgewicht legt, während die kausale
Betrachtungsweise nur die Ursachen ihrer Entstehung untersucht.
Theismus, Glaube an einen, von der Welt unterschiedenen Gott;
im übrigen siehe Deismus.
Triaugulatiousmetho-e (lateinisch triangulum, Dreieck) ist
diejenige Methode der Ausmessung der Erdoberfläche, welche sich das aus¬
zumessende Gebiet netzartig in Dreiecke zerlegt denkt und deren Seiten
und Winkel zu bestimmen sucht.
Bulkanismus, siehe Neptunismus.