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deliter in Christi fideles tarn spi-
i ituales quam saeculares saevierunt
destruendo monasteria ecclesias et pia
loca ac christicolas utriusque sexus
occidendo spoliando depraedando et
plura mala innumerabilia perpetrando,
quibus malis ipsi dampnati haeretici
et infideles non sunt corrigendi, sed
in ipsorum malitia perseverantes inde-
fesse die noctuque malum in Christi
fideles machinantur, quomodo ipsi ho-
mines pretioso Christi sanguine redemp-
tos possint occidere et inhumaniter
cruciare ac eorum civitates castra opida
villas et res invadere et exterminare
et praesertim loca, ubi studia generalia
pollent et honestus status hominum
esse videtur.
Quod providi et circumspecti viri
proconsules consules et opidani Lip-
czenses mature considerantes et pro
resistentia dictorum infidelium ac con-
servatione fidei apostolicae totis conati-
bus se ipsorumque opidum munire et
fortificare proposuerunt et isto anno
piaesenti magnis laboribus et expensis
se submiserunt ad faciendum muros
pi opugnacula fossatas, bombardas alia-
que defendicula procurantes.
Et quia ut dicitur saepefati damp¬
nati haeretici cum pluribus exercitibus
iam se ad iter praebuerunt, terras
nostras et dominorum circumiacentium
iterum invadere praeponunt et praeser¬
tim ad dictum opidum Lipczk trans-
ferre inibi crudelitatem eorum exercere
sperantes, unde nobis pro parte dicto¬
rum proconsulum consulum et opidano-
ium dicti opidi Lipczk fuit humiliter
supplicatum, quatenus ipsis gratiose
indulgere, ut ipsi et eorum coadiutores
diebus dominicis et festivis in fossatis
muris turribus et propugnaculis ac de-
fendiculis laborare possent et ipsis
laboratoribus sic ad praemissa dispositis
haben diese Ungläubigen gegen die in
Christo Gläubigen (geistliche und weltliche)
grausam gewütet, indem sie Klöster, Kirchen
und geweihte Stätten zerstört und Christi
Verehrer beiderlei Geschlechts getötet, ge¬
plündert und beraubt und weitere un¬
zählige Übeltaten begangen haben; da¬
von sind jene verdammten Ketzer und
Ungläubigen nicht abzubringen, sondern
beharren unermüdlich in ihrer Bosheit
und tun Tag und Nacht Übel wider die
Gläubigen in Christo, wodurch sie diese
durch Christi teures Blut erlösten Menschen
töten und unmenschlich martern und ihre
Städte, Burgen, Flecken, Dörfer und
Güter und besonders Orte, wo die all¬
gemeinen Wissenschaften (die hohen Schulen)
blühen und ehrenwerte Menschen leben,
überfallen und (diese) vertreiben.
Daher (denn) kluge und umsichtige
Männer, Bürgermeister, Ratsherren und
Bürger zu Leipzig, eilig Rat gehalten
und für den Widerstand gegen die ge¬
dachten Ungläubigen und für die Er¬
haltung des apostolischen Glaubens mit
allem Eifer sich und ihre Stadt zu be¬
festigen und zu verschanzen sich vor¬
genommen haben und in diesem gegen¬
wärtigen Jahre mit vielen Mühen und
Kosten auf sich genommen und die Er¬
richtung von Mauern, Bollwerken, Gräben,
Bombarden (Basteien) und anderer Ver¬
teidigungsmittel besorgt haben. — Und
weil, wie berichtet wird, die ost erwähnten
verdammten Ketzer mit mehreren Heeren
sich schon marschbereit gezeigt haben, unsere
und der angrenzenden Herren Länder
wiederum zu überfallen vorhaben und
besonders die genannte Stadt Leipzig zu
überziehen und allda ihre Grausamkeit
auszuüben gedenken, daher sind wir von
seiten der genannten Bürgermeister, Rat¬
mannen und Bürger der gedachten Stadt
Leipzig demütig gebeten worden, daß wir
ihnen gnädigst erlauben, daß sie und
die ihnen helfen an Sonn- und Feier¬
tagen an Gräben, Mauern, Türmen,
Bollwerken und Befestigungen arbeiten
dürfen, und daß wir den zu diesem
I Zwecke angestellten Arbeitern aus üblicher