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zcaigen etc. haben wir vndertheniglichen borleßen, bnb geben E. f. g. barauff 
zuuornehmen, bas berselbig Peter forber so borm peterßthor alhie wonhafftig, bnb 
beweybt, bns angegeben, als solt er zu ^lemburg4), bas heylig Sacrament bnber 
beyber gestalt, entgangen haben, Daranff wir yne angenommen5), bnb yne bol* 
ginbe6) berhalb weytter befragt, bnb eigentlich 7) exarniniret, Ist er bes geftenbig 
gewest, bnb gesagt, wiewol er seyn lebenlang hieuor 8) nye willens gewest, bas 
Sacrament berrnaß zuentpsahen, So sey er boch Jngescheffte seyner Herren bon Torgaw 
fegen ^lemburg gezogen, bnb boselbst am Nawen Jharstage borschienen9) bon 
Hern Gabriel, ber etwan eyn Augustiner Mönch gewest, bnb nu In weltlichen 
fleybern gangen, Prebigt gehört, bnb also burch solche seyne prebigt bewegt bnb 
borursacht würben, bas heylig (Sacrament bnber beyber gestalt, zuentpsahen, Hab 
auch solchs ane borgehinbe beycht, In ber Capellen bffm berge neben bem Slosse 
Zu Jlemburg, genommen, Dann Herr Gabriel gesagt, Es sey nicht bon noten zu- 
uorn zubeichten Sunbern yne alleyn bye offene schult borgefprochen, bnb er Habe 
bas Sacrament bnber ber gestalt bes meynes auß eynem silbern becher getrungfen, 
wiewol es auch etzliche auß eynem selche entpsangenn, bnb biß hab er nicht mehir 
bann eynmal geübt, Hab auch nichts wissen baran zuuormeyben10). Nochbem es 
Zu der zceit burch E. f. g. nicht borbottenn) gewest, Gebengfe es auch allebyeweil 
er In E. s. g. Fnrstenthumb sey, bergeftalt nicht mehir zugebrauchen, Diß ist bye 
vrsach barbmb wir yne angenommen5) . . . Geben bnber bnferm Statfecret Freytag 
noch 9teminifcere Anno etc. xbcxxijo 12). 
Der Rath zu Leyptzf." 
(©eibemann, Erläuterungen usw. S. 44.) 
6) gefangen genommen. 6) solgenbs, barnach. 7) genau. 8) vorher. 9) »erschienenen (ver¬ 
flossenen) neuen Jahrstage. 10) nicht gewußt, baß es vermieben werben müsse. n) verboten (bas 
herzogliche Manbat gegen bie Lutherischen erschien erst nach bem 10. Februar 1522, vql. S 199). 
12) XVCXXII° = 1522. a ’ 
2. Ketzerischer Prebiger in Öltzfchan. 1523. 
(Brief des Herzogs Georg an den herzoglichen Amtmann zu Leipzig, Georg von Wiedebach.) 
„ . . . Auch hat uns s. l. *) angezeyt, bas Abolff bon Zceman unb fein 
bruber zu Dlfchaw2) eynen prebyger halten solle ber borfurifche lere ausbrayt 
unb bem bolf eynbrynget. Ist bemnach auch unsere beger, bas bu bemelte bon 
Seemen bor bych befchaybets 3) unb yhnen borhaltest byse unsere ernstliche meynung, 
bas sye sych besselbygen unb bergleychen prebygers eußern unb entschlagen unb ben 
Pfarrer, bem es zuftenbig4), bamit gebaren lassen, uf bas wir nicht borursacht, 
yn in anbere Wege bonbannenbryngen zu lassen . . . Datum ut supra“ (— 
„Dresben sonnabents nach oculi anno domini im 23")5). 
(Geß, Akten usw. I, 481. Stück.) 
0 feine Liebben == ber Bischof von Merseburg. ») Zehmen unb Öltzschau, Dörfer süblich 
vom Oberholz. 3) bescheibest. 4) ber von Amtswegen bort zu prebigeu hat. 6) 14. März 1523. 
3. Schmähschrift bes Eilenburger Schuhmachers Schönichen 
gegen Leipziger (römische) Prebiger. 1523. 
Georg Schönichen, ein Schuhmacher in Eilenburg'), arbeitete dort eifrig für die Re¬ 
formation. Es war feine Lust, die geistlichen Feinde des Evangeliums mit Briefen heim¬ 
zusuchen. Pfingsten 1523 (24. Mai) hörte er in Leipzig den Dr. Dungersheim von Ochsen- 
*) Eilenburg war kurfürstlich; vgl. Kartenskizze, Tafel IV.
	        
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