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Tribunen und verfocht als solcher eifrigst die Rechte seiner Stan¬ 
desgenossen. Dann übernahm er das Konsulat und als Prokonsul 
die Unterfeldherrnwürde im afrikanischen Kriege, in welchem er 
später als Oberfeldherr gegen den König Jugurtha großen Ruhm 
erlangte (112—106). 
Die gänzliche Verdorbenheit der Großen offenbarte sich um 
diese Zeit auf eine schmachvolle Weise. In Nu midien (Land 
im nordwestlichen Afrika) hatte der König Micipsa, ein Sohn 
des Massinissa, sein Reich unter seine beiden Söhne, Adher- 
bal und Hiempsal, und seinen Neffen Jugurtha getheilt. 
Jugurtha wollte allein herrschen, und ermordete deshalb den Hiempsal, 
warauf Adherbal, um nur sein Leben zu retten, das Reich aufgab 
und nach Rom entfloh. 
Rom hätte die heilige Pflicht gehabt, die Ermordung des un¬ 
glücklichen Hiempsal, der unter seinem Schutze stand, zu rächen; 
doch Jugurtha's Gold floß so reichlich in die Taschen der Sena¬ 
toren, daß diese sich damit begnügten, Numidien zwischen Jugurtha 
und Adherbal zu theilen. Aber kaum waren die Gesandten, die 
im Aufträge Roms gehandelt hatten, aus Afrika fort, so fiel auch 
schon Jugurtha über den schutzlosen Adherbal her, nahm ihn in 
der Stadt Cirta gefangen und ließ ihn hinrichten (112 vor Chr.). 
Die römischen Großen würden geschwiegen haben, doch das Volk 
war über so viele Schandthaten empört und lud den Jugurtha 
nach Rom. Der Mörder kam, mehr durch sein Geld, als durch 
das bewilligte sichere Geleit geschützt. 
Nun erfolgte ein empörendes Schauspiel. Als der Tribun 
Memmius in der Volksversammlung das Verhör des Königs 
beginnen wollte, erhob sich ein anderer Bürgervorsteher, Bäbius, 
und gebot kraft seiner Amtsgewalt dem Jugurtha Stillschweigen. 
Das ganze Verfahren wurde dadurch unmöglich gemacht. Jugurtha 
würde im Besitze seines Raubes geblieben sein, wenn er in seiner 
Frechheit nicht so weit gegangen wäre, einen Verwandten, den letzten 
Fürsten aus Massinissa's Stamm, in Rom selbst ermorden zu lassen. 
Das war denn doch selbst den verdorbenen Römern zu viel. Ju¬ 
gurtha mußte sofort Rom verlassen. Er ging guten Muthes, ohne 
zu verhehlen, wie tief er die Römer verachte. »Weltherrschendes 
Rom,« rief er beim Scheiden aus, »fände sich nur ein Käufer für 
Dich, Du gäbst Dich selbst dahin!« 
Eine Kriegserklärung folgte ihm auf dem Fuße nach. Aber 
auch in den nächsten Feldzügen erfochten die Römer keine Siege. 
Ein römischer Feldherr ließ sich sogar für Geld mit seinem Heere 
einschließen und aus Numidien wegweisen. Nun stellte aber der 
Senat, der sich durch Tribunen und Volk furchtbar bedrängt sah, 
den unbestechlichen Konsul Metellus an die Spitze des Heeres. 
Geschichtsbilder. 8te Aufl. 7
	        
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