Full text: Geschichte des Mittelalters (Teil 1)

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5. Franken: Mainz, Worms, Speyer — Frankfurt, Würzburg, 
Fulda. 
214. Welche Bedeutung erlangte die Geistlichkeit für die Zeit des 
Verfalls ? 
1. Die Geistlichkeit brauchte eine weltliche Zen¬ 
tralgewalt im Reiche zu erfolgreichem Wirken. 
2 Die Geistlichkeit (namentlich unter Erzbischof Hatto von Mainz} 
wußte die Her zöge von der Notwendigkeit einer 
solchen zu überzeugen. 
3. Die Geistlichkeit setzte die Wahl eines Herzogs zum 
Könige als gemeinsamem Oberhaupte durch. 
4. Die Geistlichkeit machte dadurch Deutschland zum Wahl¬ 
reiche. 
215. Welche Umstände begünstigten den Zusammenschluß zur Einheit? 
1. Die tiefbegründete Verwandtschaft nach Blut, 
Sprache und Glauben. 
2. Das schon erstarkte deutsche Nationalgefuhl. 
3. Die bereits gewöhnte Zugehörigkeit zu einem mäch¬ 
tigen Staate. 
4 Die ringsum drohenden Gefahren durch gemeinsame 
Feinde. 
216 Inwiefern war die unbeschränkte königliche Gewalt fast vollständig 
auf weltliche und geistliche Große übergegangen? 
1. Sie waren mit ausgedehntem Grundbesitze aus- 
f) Die Herzöge und Grafen besaßen Erbgüter und A m t s - 
b) dIJ1Erzbischöfe, Bischöfe und Äbte hatten gewaltige „Sehe n- 
kungen“ zur Nutznießung. 
2. Sie übten einen weitgehenden^ Einfluß auf die 
Massen aus: • . , 
a) Weltliche und geistliche Große waren die u n m i 
baren Lehnsherren der Vasallen und Aftervasallen. 
b) Beide waren die höchsten Vorgesetzten ihres 
Heeresaufgebotes. 
3. Sie besaßen ein großes Maß von Selbständig- 
^Weltliche und geistliche Große übten in ihren Gauen bezw. 
Sprengeln die Gerichtsbarkeit aus [131]. 
b) Beide führten ihr Heeresaufgebot dem Könige 
selbständig zu: 
a) Die Herzöge aus ihren Gauen, 
ß) die Bischöfe aus ihren Sprengeln.
	        
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