Vorwort.
Das vorliegende Buch will dem steigenden Bedürfnis nach
einer übersichtlichen und doch einer gewissen Anschaulichkeit nicht
entbehrenden Darstellung der geschichtlichen Entwickelung der
Provinz Hannover entsprechen. Aber landschaftliche Vielge¬
staltigkeit, mannigfache Zersplitterungen und territoriale Verschiebungen
lassen den Entwickelungsgang oft nur schwer erkennen und haben zu
einer scharfen Beschränkung gezwungen. Nur das ist dargestellt, was
für den Zusammenhang erforderlich, oder was in irgend einer Hin¬
sicht vorbildlich oder typisch erschien. Daß sich der letzte Abschnitt
zu einer Art Gesetzes- und Bürgerkunde erweitert, ist be¬
gründet in der besonderen Aufgabe des Buches, einzuführen in das
Verständnis der gegenwärtigen Verhältnisse und anzuregen zur Teil¬
nahme am öffentlichen Leben.
Die dargebotenen Geschichtsbilder ordnen sich chronologisch und
zwanglos der Geschichte des deutschen Vaterlandes ein, bedürfen
aber in manchen Teilen der Ergänzung, Veranschaulichung und Be¬
lebung durch die Geschichte des Heimatortes und der heimat¬
lichen Landschaft. Der Einfügung von Quellen-, Jllustrations-
und Belegstücken stellte sich der Umfang des Buches entgegen. Dem¬
jenigen, der nach größerer Ausführlichkeit und nach Einzelheiten
sucht, wird das beigegebene Literaturverzeichnis willkommene
Fingerzeige geben.
Das Buch will in erster Linie dem Geschichtsunterricht in den
Lehrerbildungs- und anderen Lehranstalten unserer Provinz
dienen, möchte daneben den Lehrer beim Studium der Heimat¬
geschichte und bei der Vorbereitung auf den Geschichtsunterricht unter¬
stützen, dürste aber auch für weitere Kreise, namentlich für die, die
in der Heimatbewegung stehen und in der Kenntnis der Ver¬
gangenheit einen wichtigen Faktor des Heimatschutzes erblicken,
eine willkommene Gabe seilt, nicht minder für Schul- und Volks-
bibliotheken.
Möge das Buch dazu beitragen, daß die Worte, die unser
Kaiser im Jahre 1689 in Hannover an eine Deputation der Univer¬
sität Göttingen richtete, in unsern niedersächsischen Heimatlanden
immer mehr erfüllt werden: „Je mehr und je eifriger unserm
Volke die Geschichte eingeprägt wird, desto mehr wird es
Verständnis für seine Lage gewinnen und dadurch in ein¬
heitlicher Weise zu großartigem Denken und Handeln er¬
zogen werden."
Die Verfasser.