Aus den Befreiungskriegen.
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genomen, man wollte Leipzig in Brand schissen ich wider setzste mich
die Russischen Batterien und die durften nnhr mit kugell Schissen.
an meiner seitte drank die Russische Infanterie zu erst in die stabt,3)
an der andern seitte die brawen Pomern, es wahr ein fampff ohne gleichen,
100 C'anonen sind in Leipzig genomen, unsre monarchen daß Heist der
ostreichsche, der Russische kaiser und unser könig haben mich ns össentligen
margte gedankt Alexander drückte mich ans HErtz.
Schon am 16. lisserte ich allein bey den dorsfe Moeckern eine
Schlacht, und 'öchnufs die Franzosen in Leipzig einige 40 Canonen
verschiedene Fahnen ein ahdler, und gegen 4000 gefangne Fillen in
meine hende. dieser tag wahr die einleittung zu den Vollgenden.
ich marehire diesen augenblick wider ab, um den Feind bey Merse¬
burg wider zu fassen wo hin er marchirt ist meine Expedition geht
durch Tuliringen die große arme auf Würtzburg.
Der könig von Saxen ist hir gesangen genomen. lebe wohl ich bin
so matt daß ich am gantzen leibe zittere, dein Frau gmahlin küsse ich
die hende vor ihren Schonen briff den ich heillig uf bewahre, grüsse alle
guhteu Freünde besonders deine Familie, lebenslang dein treuster
Blücher.
1) Marschall Fürst Poniatowski ertrank beim Durchreiten der Elster.
2) Augereau, französischer Marschall; Reynier und Launston französische Generäle.
3) Die ersten gruppen, die in die Stadt eindrangen, gehörten zur Nordarmee,
zu Bülows Korps: zuerst das Füsilierbataillon des 2. Reserve -, heutigen 14. Infanterie¬
regiments, sodann das 3. Bataillon des ostpreußischen Landwehrregiements. Sie
griffen von Osten her, in der Gegend des Grimmaischen Tores, an. Blücher, dessen
Armee durch Abgabe der Korps Langeron an die Nordarmee Bernadottes sehr ge¬
schwächt worden war, hatte russische Truppen vom Korps Sacken bei sich, als er von
Norden her in die Stadt eindrang.
i) Gueisenau an die Prinzessin Radziwill, nach der
Schlacht bei Leipzig,
Freyburg a. Unstrut, 22. Oktober 1813.
Wie glücklich ich jetzt athme, lebe und webe, können Ew. Königliche
Hoheit ermessen. Das höchste Glück des Lebens ist Besriediguug der
Rache an einem übermüthigen Feind. Wir haben sie genommen, diese
Rache, auf eine Weise, wie die Geschichte kein Beispiel kennt.
Der Staat ist gerettet, der Thron ist befestigt. Wir sind zwar
arm geworden, aber jetzt reich an kriegerischem Ruhme und stolz auf die
wiedererrungene Nationalunabhängigkeit. — Diese Güter sind mehr werth,