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Der Große Kurfürst geht über See.
Friedrich Wilhelm aber hatte in dem siegreichen Kampf mit den Schweden
noch eins sich ersonnen. Er hat gemerkt, daß ein großes Land, das an der See
liegt, sich gegen die Feinde nur recht wehren kann, wenn es eine Flotte hat.
And er hat angefangen, sich eine bauen zu lassen. Ja, er hat sie schon hinüber--
geschickt in die fernen Meere und in Afrika eine Kolonie erworben, damit auch
nach Brandenburg die Schätze aus fremden Ländern durch die Arbeit der
eigenen Landeskinder herübergebracht werden könnten.
So ist der Ruhm Brandenburgs damals durch die ganze Welt gedrungen.
Als wenige Jahre vor dem Tode des Kurfürsten die Türken gegen Österreich
kämpften, da hat der edle ijeld dem Kaiser nicht Böses mit Bösem vergolten,
sondern hat ihm eine tüchtige Äeeresabteilung zu Äilfe geschickt, und die haben
die brandenburgische Ehre wieder so hochgehalten, daß die Türken sie die Feuer¬
männer genannt haben.
Als der Kurfürst zur Regierung kam, war Brandenburg verachtet, arm,
ausgesogen, ohnmächtig. Als er 1688 starb, war es ein blühendes Land, mit
stehendem iaeer, regelmäßigen Steuereinkünften, kräftiger Landwirtschaft,
reichem Gewerbe, mit Sttaßen, Kanälen und Posten, mit Flotte und Kolo¬
nialbesitz, und sein Ruhm war so groß geworden, daß es neben den Gro߬
mächten Europas als eine neue wenn auch kleine Weltmacht dastand. Friedrich
Wilhelm hat die brandenburgisch-preußische Größe begründet und mit ihr den
untersten Grundstein gelegt zu dem Weltbau des neuen Deutschen Reiches.
Friedrich wird König.
Als Friedrich I. geboren wurde, dachte niemand daran, daß er einmal
König in Preußen werden würde. Sein Vater war der Große Kurfürst
Friedrich Wilhelm von Brandenburg, gehörte also zu den ersten Fürsten im
Reich, die den deutschen Kaiser wählten, wenn der alte Kaiser gestorben war;
aber er trug doch eben nicht die Krone sondern den Kurhut, und wenn ihn