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Gotthold Ephraim Lessing. 
er außerdem „Das Neueste aus dem Reiche des Witzes“ heraus 
„als eine Beilage zu den Berlinischen Staats- und Gelehrten-Zeitungen“. 
In dem „Monat April“ und „Monat Mai“ wird über den „Messias“ ge¬ 
handelt, im „Monat Juni“ von de la Motte und seinem Verhältnis zu 
Haller. — Dezember 1751 bezog Lessing noch einmal die Universität 
Wittenberg, um sich,den Titel eines Magisters zu erwerben. Als solcher 
lebte er von November 1752 bis 1755 wieder in Berlin. Hier gab er zu¬ 
nächst „Die kritischen Briefe von 1758“ heraus: 15 — 19 betreifen 
Klopstocks Messias; der letzte schließt mit einer lateinischen Übersetzung 
von etwa 100 Versen aus dem ersten Gesang dieses Epos. Der 24. ist der 
Horaz-Übersetzung von Lange gewidmet: „ein gehofftes Erstaunen über 
unüberschwängliche Schönheiten hat sich in ein Erstaunen über unüber¬ 
schwängliche Fehler verwandelt“. 1754 folgte diesem Briefe „Ein Vademecum 
für Herrn Sam. Gotth. Lange, Pastor in Laublingen. Mit den genannten 
Schriften verschaffte sich Lessing Ruf und Ansehen als Kritiker. 
In demselben Jahre kündigte sich die „Theatralische Biblio¬ 
thek“ als eine „Folge der Beiträge zur Historie und Aufnahme des 
Theaters“ an. Bedeutsam darin ist der Abschnitt von „den lateinischen 
Trauerspielen, die unter dem Namen des Seneca bekannt 
sind“. „Die Geschichte der englischen Schaubühne“ verrät von einer Be¬ 
kanntschaft ihres Verfassers mit Shakespeare nichts. 1755 gab Lessing 
mit „Miß Sara Sampson“ den Deutschen das erste bürgerliche Trauer¬ 
spiel: mit diesem Stücke begründete er seinen Ruhm als Dichter. 
Um der Bühne nahe zu sein, begab sich Lessing im Oktober 1755 
nach Leipzig. Das Erfreulichste, was ihm hier nach Unterbrechung der 
mit einem reichen Kaufmann geplanten Auslandsreise begegnete, war die 
Bekanntschaft mit Christian Ewald von Kleist. Ungefähr gleich¬ 
zeitig verließen beide die genannte Stadt, Lessing, um zum drittenmal in 
Berlin seinen Wohnsitz aufzuschlagen (Mai 1758). 1759 veröffentlichte er 
hier seine Fabeln und die „Abhandlungen über die Fabel“. In 
diesen findet sich der bedeutsame Satz, daß eine „Handlung eine Folge 
von Veränderungen ist, die zusammen ein Ganzes ausmachen“. 
Damals erschien auch der Phiiotas, „ein Kunststück äußerster Simpli- 
fikation“, dessen Plan sich mit einem Blick überschauen läßt. In Ver¬ 
bindung mit Ramler gab Lessing in demselben Jahre einen Teil der Sinn¬ 
gedichte Logaus heraus und vereint mit Mendelssohn und Nicolai1 „Briefe, 
die neueste Literatur betreffend1, gewöhnlich „Literaturbriefe“ genannt, 
angeblich gerichtet „an einen verdienten, in der Schlacht bei Zorndorf 
verwundeten Offizier, um die Lücken, die der Krieg in dessen Kenntnis 
der neuesten Literatur gemacht“, auszufüllen. 
Für unsre Literatur wurde es bedeutsam, daß Lessing 1760 als 
Sekretär des Generals Tauentzien nach Breslau berufen wurde. „Durch 
das ihn umgebende kriegerische Leben aufgefrischt“ schrieb er „Minna 
i Mit diesen Männern stand Lessing seit 1752 in lebhaftem persön¬ 
lichem und brieflichem Verkehr.
	        
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