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lischen Eifers zum Erzbischof in Deutschland. Dahin zurückgekehrt,
verkündete er das Wart Gottes mit neuem Eifer (s. das Titelbild)
unb zertrümmerte überall die Götzenbilder. Bei Geismar in Hessen
stand eine uralte, dem Donnergotte gewidmete Eiche, unter welcher
die heidnischen Bewohner dieser Gegend zu opfern pflegten. Als
nun der heilige Mann erfuhr, daß der Baum für unverletzlich ge¬
halten werde, legte er, um den Aberglauben zu zerstören, die Axt
an denselben (Fig. 21). Erschrocken standen die Heiden umher und
blickten bald nach dem Apostel bald nach der Eiche, ob ihre Götter
keine Blitze auf den Frevler herabschleudern würden; aber der Baum
fiel, und der Mann Gottes stand unverletzt. Da entsagten die Heiden
solchen unmächtigen Göttern, welche ihr Heiligtum nicht einmal vor
schwachen Menschenhänden schützen konnten, und ließen sich taufen.
Bonifacius aber baute aus dem Holze des gefällten Baumes eine
kleine Kapelle. Nach einer dritten Reise nach Rom gründete Boni¬
facius allenthalben neue Bistümer unb traf weise Verorbnungen.
Enblich wählte er Mainz zu seinem bestänbigen Sitze.
Dennoch wollte er auch in seinem hohen Alter von 75 Jahren
ber Ruhe nicht genießen unb begab sich 755 noch einmal zu ben
Friesen. Sein abermaliges Erscheinen reizte bie Wut ber bortigen
Feinbe bes Christentums berart, baß sie einen Anschlag gegen sein
Leben faßten. Bonifacius war schon bis in die Nähe des nörd¬
lichen Meeres vorgebrungen. Bei Dockum, welches zum Ostgau ge¬
hörte, hatte er Zelte aufschlagen lassen. benn er dachte langer dort
zu weilen und die auf diesem Boden nie gesehene Firmung zu halten.
Die Neugetaufteu hatte er vorher in ihre Heimat gehen lassen, damit
sie sich zum Empfange dieses Sakramentes vorbereiteten uud wenige
Tage nach dem Pfingstseste, welches in diesem Jahre auf den 25. Mai
fiel, wieber zu ihm nach Dockum kämen, um bie heilige Firmung
zu empfangen. Seine Schüler unb Mitarbeiter waren wegen ber
bevorstehenben Feier um ihn versammelt. An bem festgesetzten Tage,
ben 5. Juni 755, erwartete Bonifacius mit ihnen bie Ankunft ber
Neugetauften. Er, ber Friebensbote unb Segenbringer, wollte bes
Herrn Heilmittel fpenben; als aber früh am morgen bie Sonne sich