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Mute. Der Sieg wurde endlich von den Sachsen nnd der preußi¬
schen Garde durch den Sturm auf St-Privat-la-Montagne, den
Schlüssel der französischen Schlachtlinie, entschieden. In wilder
Flucht wälzte sich das französische Heer, das den ganzen Tag helden¬
mütig widerstanden hatte, in die Festung. Prinz Friedrich Karl
blieb mit seiner Armee vor Metz und bewachte die dort eingeschlossene
feindliche.
Schlacht bei Zedan (1. Sept.). Kapitulation (2. Sept.). Napoleon III.
gefangen.
Marschall Mac Mahon hatte bei Chalons die Trümmer seiner
Armee gesammelt, bedeutende Verstärkungen an sich gezogen und
wieder eine ansehnliche Macht gebildet. Er wartete aber bei Chalons
den Angriff des heranziehenden deutschen Heeres nicht ab, sondern
schlug den Weg nach Paris ein, um unter deu Mauern der Haupt¬
stadt die entscheidende Schlacht zu wagen. Plötzlich jedoch erhielt
er den Befehl, an der Flanke der deutschen Armee vorbeizumar¬
schieren und dem in Metz eingeschlossenen Bazaine Hilfe zu bringen.
Kaum hatten die deutschen Heerführer von dieser uuerwarteteu Ab¬
schwenkung der feindlichen Armee Kenntnis erhalten, als sie alle
Anstalten trafen, daß ihnen Mac Mahon nicht entgehen konnte.
In Gewaltmärschen eilte der Kronprinz von Preußen von der
Marne nordwärts durch die Argonnen der Maas zu, während der
König deu Weg an die Mosel nach Metz zu verlegte. Am 30. Au¬
gust wurde ein Teil von Mac Mahons Armee bei Beaumont über¬
rascht und gesprengt, uud am 31. waren die beiden deutschen Heere
gegen die Festung Sedan aufmarschiert, in deren Umgebung der
französische Marschall seine Streitkräfte gesammelt und in Schlacht¬
ordnung ausgestellt hatte. Am 1. September wurde die entscheidende
Schlacht geliefert. Sie begann mit einem fürchterlichen Kampfe
um das Dorf Bazeilles, wo die Bayern sechs Stunden lang Hans
um Haus erobern mußten. Unterdessen trafen die Preußen uud
Sachsen im Norden von Sedan zusammen, und nun bildete die
deutsche Schlachtordnung einen Kreis um Sedan, welcher im er-