Full text: Bilder aus der Weltgeschichte

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Seine Lehre trug Mohammed in einzelnen mündlichen Sprüchen 
vor, denn er zeichnete nichts auf. Nach seinem Tode wurde sie in 
ein Buch, Koran (die Lesung), gesammelt. Islam heißt der 
Inbegriff seiner Religion, Moslemin (Muselmänner) deren Be¬ 
kenner. Der Hauptinhalt seiner Lehre lautet: „Es ist nur ein Gott 
und Mohammed sein Prophet", welche Worte von einem Turme 
herabgerufen die Stelle der christlichen Glocken vertreten. Moses und 
Christus erkannte er zwar auch als göttliche Gesandte an, stellte 
sich aber selbst hoch über beide. Außer dem täglichen fünfmaligen 
Gebete gebot er öftere Reinigungen, Fasten, Almosengeben, die Be¬ 
schneidung und die Enthaltung vom Weine. Dagegen lehrte er ein 
unabwendbares Schicksal, dem sich der Mensch blindlings ergeben 
müsse, und verhieß im Paradies namentlich jenen den ausschweifendsten 
Sinnengenuß, welche im heiligen Kampfe gegen die Ungläubigen 
fielen. 
Diese Lehre war es, welche seine Anhänger am meisten zum 
Vertilgungskampfe gegen die Christen, zum Weltsturme entflammte. 
Wie der brennende Sand aus der Wüste verbreitete sich unter seinen 
Nachfolgern, den Kalifen, die Herrschaft und Religion der Araber, 
die sie mit dem Schwerte in der Faust verkündeten. Ein Heer des 
griechischen Kaisers ward geschlagen und mit unglaublicher Schnellig¬ 
keit Syrien, Palästina, Neupersien und ganz Ägypten erobert. Nicht 
lange darauf unterwarfen die Kalifen die Küste von Afrika bis 
zur Meerenge von Gibraltar, und dehnten auf der andern Seite 
ihr Reich weit nach Asien hin aus. Später setzten sie Über die 
Meerenge von Gibraltar, eroberten in wenigen Jahren ganz Spanien 
und drangen tief in Frankreich ein. Hier aber trafen sie auf den 
tapfern Anführer der Franken, Karl, von seiner zermalmenden 
Tapferkeit Martell (d. i. Hammer) genannt, der sie 732 nach 
siebentägigem Kampfe bei der Stadt Tours vollständig schlug und 
dadurch Frankreich und Deutschland vor den Greueln des Moham¬ 
medanismus rettete und diese Länder der beseligenden Lehre der 
christlichen Religion erhielt.
	        
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