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wege Friedrichs I. von dem ersten italienischen Feldzuge rettete er
1155 durch feine kühne Entschlossenheit die Deutschen vor Schande und
Verderben. Es hielten nämlich Wegelagerer den Engpaß von Verona
besetzt und verlangten höhnend von Barbarossas Kriegern Pserde,
Waffen und Lösegeld für freien Durchzug, während die Veroneser den
Rückweg durch Schanzen versperrten. Da kam ihnen Otto, der
Bannerträger des deutschen Reiches, in den Rücken, und wer nicht
erschlagen ward, wurde gehängt. Seit jenem Tage wurde mit Ruhm
und Hochachtung des Wittelsbachers Name im Heere und Reiche ge¬
nannt. Sein ganzes Leben lang stand Otto treu auf Friedrichs I.
Seite, der ihn mit vielen wichtigen und ehrenvollen Geschäften be¬
auftragte ; er war bis zum letzten Atemzug eine feste Stütze feines
erlauchten Königs und Kaisers. Als Herzog von Bayern gebot er
über das Land zwischen Lech, Inn, Salzach und Hausruck einerseits,
den Alpen und dem Fichtelgebirge anderseits. Kärnthen und
Oesterreich waren ja schon früher von Bayern losgetrennt wor¬
den, 1180 wurde auch Steiermark ein eigenes Herzogtum,
und die mächtigen Grafen von Tirol hatten sich im Laufe der
Zeit selbständig gemacht. Aber auch in diesem verringerten
Bayern gab es viele reichsfreie adelige Besitzungen, kirchliche Stifter
und Städte. Nur drei Jahre regierte Otto als Herzog mit Weisheit
über das Land, das er durch Erwerbung von Grafschaften vergrö¬
ßerte. Unter ihm genoß es Frieden und ungestörte Wohlfahrt.
Größtenteils hatte er auf dem Schlosse zu Kelheim Hof gehalten.
In der Ahnengruft zu Scheiern wurde sein Leichnam beigesetzt.
§ 13. Ludwig I. der Kelheiuier.
1183—1231.
Derselbe stand anfangs unter Vormundschaft. Er vermehrte
feinen Hausbesitz um mehrere Grafschaften, wobei er manche Kämpfe
zu bestehen hatte, und wandte der Entwicklung der Städte
seine Aufmerksamkeit zu. Landshut, wo er von Schloß Traus-
nitz aus fein Land regierte, Landau a. d. Isar, Kelheim,
Braunau und Straubing blühten unter ihm besonders auf. Als
nach dem Tode Heinrichs VI. (1190—1197) eine zwiespältige
Königswahl eintrat, schloß er sich gegen den Welfen Otto IV.
an Philipp von Schwaben, den Sohn Barbarossas, an. Philipp
aber wurde von dem wilden, jähzornigen Pfalzgrafen Otto VIII.
von Wittelsbach auf der Altenburg bei Bamberg aus gekränktem