Full text: Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte

die Heiligtümer und die 
Festspiele in Delphi, wo 
jährlich zwei Versammlun- 
gen der Amphiktyonen statt- 
fanden. — Die Orakel 
waren Offenbarungen der 
Götter. Zu Dodona in 
Epirns offenbarte sich Zeus 
ursprünglich nur im Ge- 
murmel einer Quelle und 
im Rauschen einer heiligen 
Eiche, später auch noch in 
dem Klingen eines aufge- 
hängten ehernen Beckens 
(des dodonäischen Erzes). 
Deuterinnen dieser Orakel 
waren Priesterinnen. Zu 
Delphi am Parnassns in 
Phocis offenbarte sich 
Apollo durch den Mund 
der Priesterin Pythia. Aus 
eiuerSchluchtzwischenFels- 
wänden stiegen Gase auf 
und versetzten die auf gol- 
deuem Dreifuß sitzende 
Pythia in Verzückung. 
Priester legten nun die 
von ihr ausgestoßenen un- 
artikulierten Laute aus und 
faßten sie in Sprüche, die 
meist klug den Verhältnissen 
angepaßt, aber fast immer 
zweideutig waren.Die Grie¬ 
chen fingen keine wichtige 
Sache an, ohne das Orakel 
um Rat zu fragen. Durch 
Geschenke wurden nach und 
nach die Orakel und ihre 
Priester unendlich reich. — 
Die Festspiele wurden zu 
Ehren der Götter durch 
Wettkämpfe gefeiert. Die 
berühmtesten sind die 
olympischen, welche auf 
der Ebene von Olympia 
in Elis dem Zeus zu Ehren 
stattfanden. Nur freie, un¬ 
bescholtene Griechen hatten 
- 29 - 
2$. pallas Athene. 
Nachbildung der Statue des Phidias,
	        
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