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führcr Ziska und später unter Prokop die kaiserlichen Heere und die deutschen
Krenzheere in mehreren Schlachten. Sie drangen mordend, brennend und
plündernd in die benachbarten Provinzen Mähren, Schlesien und auch
Brandenburg ein, um sich an dem Kurfürsten Friedrich, dem Anführer des
kaiserlichen Heeres, zu rächen. In der Mark verbrannten sie zahlreiche Dörfer
und die Städte Lebus, Müncheberg, Strausberg; doch Berlin und Frankfurt
widerstanden. Auch die Bernaner Bürger schlugen den Ansturm der Hussiten
ab (1432). Als des Kurfürsten Sohn, der spätere Friedrich der Eiserne, den
Bernanern mit dem märkischen Heerbann zu Hilfe kam, zogen die Hussiten sich
zurück. Durch einige Zugeständnisse in religiösen Dingen, namentlich durch
Gewährung des Laienkelches beim Abendmahle, beruhigten sie sich wieder und
unterwarfen sich (1436) dem Kaiser.
Kurfürst Friedrich II. (1410—1470).
Friedrich II. war besonders durch seine zähe Beharrlichkeit in der
Durchführung seiner Pläne ausgezeichnet, weshalb er den Beinamen „der
Eiserne" oder „Eisenzahn" erhielt.
1. Der Kampf gegen die Städte. Wie sein Vater die Macht des¬
märkischen Adels gebrochen hatte, so beabsichtigte Friedrich II., die Macht der
Städte zu beschränken. Bei der Übernahme der Mark durch die Hohenzollcrn
besaßen die Städte mancherlei Rechte und Freiheiten gegenüber dem Landes¬
herrn. So hatten sie von den früheren Fürsten für Hilfeleistungen und große
Geldsummen die Zolleinnahmen, hohe und niedere Gerichtsbarkeit, das
Münzrecht, das Öffnungsrecht gegenüber dem Landesherrn, das Recht Bünd¬
nisse mit andern Städten zu schließen, erworben. Dem Kurfürsten schien
dieser Zustand unerträglich, und er strebte danach, die vereinigten Städte
Berlin-Kölln in seine Gewalt zu bekommen. Die Streitigkeiten des Rates und
der Bürger klug benutzend, drang er in die Stadt ein und unterwarf sie.
Um für die Zukunft vorzubeugen, erbaute er sich in Kölln an der Spree eine
feste Burg; sie bildete den Ansang zum heutigen Königlichen Schloß (Grüner
Hut). Als die Städte sich seinen Anordnungen widersetzten, nahm er
ihnen fast alle Rechte und Freiheiten; die Führer der Bürgerschaft
(Bürgermeister Ryke, Rykestraße) verloren ihre Güter und wurden ans der
Stadt verbannt. Der Kurfürst löste die Verbindung der beiden Städte und
verbot alle Bündnisse mit anderen Städten. Berlin wurde ans einer freien
Stadt eine kurfürstliche Residenz und die Hauptstadt der Mark Brandenburg.
Die Kurfürsten wählten sie bald zu ihrem ständigen Sitz. Zahlreiche Beamte
des Hofstaates und der Landesverwaltnng nahmen hier ihren Aufenthalt,
und die Herren des Landtages traten hier zu den Beratungen zusammen.
Wie Berlin so unterwarfen sich auch die übrigen Städte der Mark dem
Kurfürsten.
2. Erwerbungen. Während der ganzen Regiernngszeit war Friedrich
auch ans Vergrößerung des Landes bedacht. Er erwarb die Grafschaft Stol-
berg-Wernigerode am Harz und durch Rückkauf die Nenmark vom Deutschen
Orden. Nach vielen Verhandlungen und Kämpfen erhielt er vom Könige von