Australischer Jnselgürtel. 169
Neu-Seelaud, „das australische Großbritannien," besteht aus
zwei durch die Cooksstraße getrennten Inseln, zusammen 5000 D9JL
Hohe beschneite Gebirge bis an 4000™ (12,400') Gletscher, kochende
Springquelleu, rauchende Schwefelfelder. Das Klima gemäßigt und
gesund. Riesenbäume, wie die Dämmara australis von 60™ (180')
Höhe, merkwürdige flügellose Vögel (der riesige Moa ausgestorben).
Die Ureinwohner oceanischen Stammes, Maoris genannt, kräftig,
kriegslustig und gegen alle Fremde grauam. Der Hauptschmuck ihrer
Hünen waren die lätowirten, gebackenen Köpfe ihrer Feinde. Zu ihnen
kamen seit 1814 englische Missionäre; ihr Werk hatte Fortgang. 1841
ist mit Bewilligung der Häuptlinge die englische Oberherrschaft
feierlichst verkündet, Auf der Nordinsel ist Anckland [äklättb] die
Hauptstadt des nördlichen Districts, 10,000 (§., wo ein katholischer und
ein anglicanischer Bischof residiren. Im südlichen District der Nordinsel
Hauptstadt Wellington und Handelsplatz Nicholson. Auf der Süd-
insel die rasch aufblühende Hafenstadt Dunedin, 15,000 E. Die euro¬
päische Bevölkerung Neu-Seelands beträgt an 200,000; die MaoriS
zählen nur noch 55,000 Köpfe und gehen offenbar völligem Aussterben
- entgegen. — Auch in Neu-Seeland sind reiche Goldfelder und Stein-
kohlen aufgefunden.
3) Der äußere, o st australische Jnselgürtel. Natur, Bewohner?
S. 164 f. 166.
Den Philippinen parallel liegen im N. die Marianen oder
Ladronen, zwei von Spaniern besetzt, die übrigen unbewohnt.
Im S. die durch freundliche Sanftmuth ihrer Bewohner bekannten
Pelew j^pelju^j-Inseln, im O. davon die Carolinen.
In der Ecke, wo der ostanstralische Jnselgürtel die entschiedene
Richtung nach O. einschlägt (S. 165), liegen die Fidschi- oder Viti-
Inseln (fruchtbar, gute Häfen, angesiedelte Engländer und Amerikaner),
die Schiffer-Jnfeln und der Tonga- oder Freuudfchafts-Ar-
chipel (von der Gutmüthigkeit seiner Bewohner so benannt). Der König
wohnt auf der Insel Tongatabu. Beid^ Gruppen gehören zu den
angebautesten. Das Christenthum hat hier große Fortschritte gemacht.
Am östlichen Ende des Gürtels haben die Franzosen immer
mehr Inseln und Inselgruppen unter ihr Protectorat gebracht.
Merke die Lage der Gruppen nach den drei Winkelspitzen eines Dreiecks,
das die Spitze nach Australien, die breite Seite nach Amerika wendet.
An der nordöstlichen Ecke liegen die Marquesas jmarkesas^- oder
Mendana smendanja^j-Inseln, welche französisches Besitzthum sind,
mit der Hauptinsel Nukahiwa — an der südöstlichen Ecke der
zahlreiche Archipel der Niedrigen oder Perlen-Jnseln. Auch unter
ihnen erkennen schon einige, wie die Gambier-Jnselu, Frankreichs
Oberherrlichkeit an. An der Spitze des Dreiecks liegen die Gesell-
schafts-Inseln, 14 größere Inseln; die größte 19 CUM., Taiti
cder Taheiti (das gewöhnlich vorgesetzte O ist Artikel). Diese besteht
aus einer größeren und kleineren Halbinsel, die durch eine Landzunge
verbunden sind; auf jeder ein Hohrs Gebirge (bis gegen 2200™ oder
7000'), von dem eine Menge lieblicher Bäche zum Meere fällt. Das
Klima ein immerwährender Frühling. Alle S. 165 genannten Producte
Oeeaniens sind hier in reicher Fülle. Das Zuckerrohr von Ost-Austra¬
lien übertrifft das westindische. Dieser liebliche Archipel, das Paradies