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15) Baskische Provinzen. Aläva, im Ebrotale, mit Vitöria (Welling-
tons Sieg 1813). — Guipuzcoa [gtyüfjföa], mit San Sebastian; be-
festigter Hafen und Seebad, ganz nahe der französischen Grenze. — B^w^is-
caya, mit Bilbao (83), im Innern, Ausfuhrplatz der Eisenerze, die hier
sogar durch Tagebau gewonnen werden können und den lstoff für die Krupp-
schen Kanonengießereien liefern.
Auswärtige Kesitznngen.
^224 000 qkm, rund 400 000 @.]
In Afrika, Die Presidios, 5 feste Plätze am Mittelmeere, darunter
Centa [ßemta], Gibraltar gegenüber. — Die kanarischen Inseln (bie
amtlich eine Provinz Spaniens bilden); ein Stück der Guinea-Küste; von
den Guinea-Inseln: Fernando Pö und Annobön (b. h. Neujahr). —
Die w. Küste der Sahara vom Kap Bojador bis zum Kap Blaneo.
Königreich Portugal.
W 000 qkm, 5 Mill. (£., 56 auf 1 qkm. Die amtlich als unmittelbarer Bestandteil des
Königreichs angesehenen Azoren und Madeira sind hierbei nicht mit berechnet. — Portugal
hat mit den Azoren und mit Madeira 92157 qkm mit 5428800 E,, 61 auf 1 qkm.]
Lage. Portugal, das schmale Küstenland zwischen den Mündungen
des Minho und des Gnadiäna, durchflössen vom Du er o, portugiesisch
Donro^döiru^, und Tajo, portugiesisch Tejo [teju]1, von Spanien durch
unwirtliche Landstriche und Stromschnellen, ferner durch die Sprache seiner
Bevölkerung getrennt, war durch seine dem offenen Ozean zugekehrte Lage
auf überseeische Entdeckungen und Handelswege hingewiesen.
Portugal ist ein fruchtbares Land, das ehedem Mengen von Korn aus-
führte. Jetzt liefert es nicht genug für die eigene Bevölkerung; denn von
dem Boden ist kaum die Halste angebaut und dieser im S. ans weite
Strecken mit den berüchtigten Heiden von Zistns- und Rosmaringestrüpp
bedeckt. Die Besiedlung ist aber doch noch dichter und die Sterblichkeit
geringer als im Nachbarlande. Das Meer ist überreich an Sardinen und
Thunfischen, und die Portugiesen sind große Fischesser. Ausfuhr-Gegenstände
hier wie in Spanien sind namentlich trefflicher Wein. Einfuhr: Getreide
und Baumwolle. Seit 1703 hat England den größten Teil des Außen-
Handels in Händen.
Politisch zerfällt Portugal in 17, nach der geschichtlichen Einteilung
in 6 Provinzen.
1) Minho, zwischen Minho und Donro, die bestangebante, gewerbtätigste
und bevölkertste Provinz, der lachende Garten des Landes, mit Porto oder
Oporto (172) an der Mündung des Donro, früher Portus-Cale, daher der
Name Portugal, da von hier die Eroberung des Reiches ausging; Haupt-
ausfnhrplatz der portugiesischen Weine.
2) Tras os Montes, d. h. hinter den Bergen, im O. und S. vom Donro
begrenzt, durchaus gebirgig, mit Weinbau im S.
3) Beira [beim], d. i. Ebene, mit Connbra, Universität.
4) Estremadüra, vom unteren Tejo durchflössen Knstenprovinz, mit
Lissabon, portugiesisch Lisböa (357), Haupt- und Residenzstadt des König-
1 Mit französischer Aussprache des j.
Schunke, Länderkunde.
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