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und durch den O.-Rand Irans geschieden und besteht ans drei großen, leicht
erkennbaren Bodeuabschuitten:
a. Der erhabene Schneegebirgswall des Himalaja, d. i. Wohnung des
Schnees, zwischen Indus und Brahmaputra, länger als die Strecke von
Paris bis Moskau und breiter als der Raum zwischen dem sächsischen
Erzgebirge und der Ostsee, übertrifft mich in seiner senkrechten Erhebung
alle Höhen der Erde. Von Riesenhäuptern umgeben, erreicht der Dha-
walagiri, d. i. Weißer Berg, 8200 m; als die höchsten Schneegipfel
gelten der Ganrisänkar, 8840 m, und der Kantschindschinga, d. i.
die 5 Juwelen des Hochschnees (nach den 5 Hauptfirnmulden, die den
Stock des Berges umlagern), 8600 m. Von 216 bis jetzt gemessenen
Gipfeln erheben sich 17 über 7600 m, 40 über 7000 m und 120 über
6000 m. Die mittlere Höhe der Pässe beträgt 5000—5500 m, in den
Alpen 2000 m. Dieses Hochgebirge, in Terrassen nach S. abfallend, wird
von einem gegen 40 km breiten, sumpfigen Waldsaume — dem Teräi,
d. i. das Feuchte, oder Taräi, d. i. Niederland — eingefaßt.
b. Das Tiefland von Hindostän, d. i. Land der Hindu oder Juder,
gliedert sich iu 2 Teile: 1) die äußerst fruchtbare Tiefebene des Ganges
und des Brahmaputra, 2) die Ebene des Indus, im wesentlichen ein
Steppen- und Wüstenstrich.
Der Ganges, indisch Ganga, d. i. Strom, etwas kürzer, aber viel
wasserreicher als die Donau, entspringt an der Südseite des Himalaja,
durchbricht viele Vorketten, nimmt r. die Dschamna auf und nähert sich
in seinem mittleren Laufe dem Brahmaputra, d. i. Brahmas Sohn,
mit dem er sich im Mündungsgebiet vereint und in zahllosen Mündungen
das größte Delta der Erde, 8 mal größer als das Nil-Delta, bildet; an
der Küste die Sumpfgebiete der Sänderbäns sengt. Snnderbnnds), 370km
lang und 170 km breit, durch die verpestete Luft cht Hauptausgangspunkt
der Cholera. Der Oberlauf des Brahmaputra ist der wasserreiche tibe-
tauische Sanpo. — Jenseits der trostlosen Wüste Thar, des ö. Grenz-
gebietes des Löwen, der Indus, d. i. Strom, etwas länger als die Wolga;
er entspringt auf der N.-Seite des Himalaja. R. geht ihm der Kabul
zu, l. der Sätledsch, der iu Klein-Tibet entspringt. Der zwischen diesem
Flusse und dem Indus gelegene wasserreiche Landstrich führt den Namen
Pandschäb, d. i. Füufstromland.
c. Die dreieckige Halbinsel Dekhan (ix i. Süden, nämlich von Hindostän
aus) ist ein welliges Hochland von 600—700 m Höhe, das von Rand-
gebirgen eingeschlossen ist: im N. vom Vindhya-Gebirge (d. i. dem Zer¬
rissenen), das, längs des r. Ufers der Narbada hinziehend, bis zu 1300 m
ansteigt; im O. und W. von den Ghäts (b. i. Treppen), zwei Ketten,
die im S. durch die 2600 m hohen Nilgiri (b. i. Blane Berge) ver-
bunden werden. Im S. des Gap (d. i. Lücke, Sattel), der Einsenknng
des Kaveri, steigt das Hochland im Cardamnm-Gebirge bis zu 2700 m.
— N. vom Vindhya-Gebirge das Hochland von Malwa.
Das s. Hochland hat zu Hauptflüssen: Mahanüdi, Gödävari, d. i.
der Viehgebende, Kistna oder Krischna, Kaveri mit ö., Narbada und