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Die französische Revolution. 
§. 901. 
25. Juli 
1799. 
24. Aug. 
9. Oct. 
18. Juni. 
Schiffsobersten (Commodore) Sidney Smith mit Belagerungsgeschütz vor¬ 
trefflich ausgerüstet, schlugen alle Stürme der Franzosen, die bei dieser Gelegen¬ 
heit Wunder der Tapferkeit verrichteten, glücklich zurück und tödteten viele der 
heldenmütigen Krieger. — Zugleich bedrohte ein türkisches Heer die europäischen 
Streiter im Innern des Landes. Das letztere wurde zwar bei Nazareth von 
Junot und am Tabor von Kleber besiegt und zersprengt, aber dennoch sah 
sich Bonaparte genöthigt, als die Pest unter seinen Truppen zu wüthen begann, 
Jean d'Acre auszugeben und nach furchtbarer Verwüstung des Landes den Rück¬ 
zug anzutreten. Alle Pferde wurden mit Kranken und Verwundeten beladen; 
die Soldaten litten den schrecklichsten Mangel; die Gefahren und Kriegsleiden 
waren entsetzlich. Napoleon theilte alle Mühseligkeiten mit dem Geringsten seines 
Heeres; ja er soll sogar ein mit Pestkranken gefülltes Hospital besucht haben. 
Die Angabe, daß er den Stabsarzt Desgenettes aufgefordert habe, die Pest¬ 
kranken, die in Jaffa zurückgelassen werden mußten, durch Opium aus der Welt 
zu schaffen, eine Zumuthung, welche dieser mit den Worten zurückgewiesen, „sein 
Berus sei, die Menschen zu heilen, nicht sie zu tödten", hat sich als eine ver¬ 
leumderische Nachrede seiner Feinde herausgestellt. Im Juni erreichte Bonaparte 
Cairo wieder und schon im folgenden Monat schlug er bei Abukir eine dreimal 
stärkere türkische Armee und richtete durch diesen Sieg, der zu seinen glorreichsten 
Waffenthaten gehört, den sinkenden Muth der Soldaten wieder auf. Bald 
nachher erfuhr er von einigen von Sidney Smith ihm aus Schadenfreude zuge¬ 
schickten Zeitungsblättern die Unfälle der Franzosen in Italien, was einen solchen 
Eindruck auf ihn machte, daß der Entschluß einer Rückkehr nach Frankreich schnell 
in ihm reiste. In aller Stille betrieb er mit der größten Eile seine Abreise. 
Nach Uebertragung des Oberbefehls über die ägyptische Armee an Kleber (unter 
dem der allgemein geachtete Desaix, der sich als Befehlshaber von Oberägypten 
selbst bei den Eingebornen den Beinamen des gerechten Sultans erworben 
hatte, der verschrobene, zum Islam übergetretene Menou u. A. m. standen), 
fuhr Napoleon mit etwa 500 Begleitern (darunter Mürat, Marmont, Düroc, 
Berthier, Lannes, der Geheimschreiber Bourienne, die Gelehrten Monge, Ber- 
tholet u. A.) aus zwei Fregatten und einigen kleinen Fahrzeugen aus dem Hasen 
von Alexandrien ab und erreichte, von seinem Glücksstern geleitet, unentdeckt von 
den Engländern die französische Küste, wo er bei Fr ejus unter dem Jubel des 
Volks ans Land stieg. 
h. 901. Der 18. Brumaire. Die Directorialregierung hatte alles 
Ansehen und alle Haltung verloren. Die ausübenden Directoren, bei denen 
Sieyes den Republikaner Reubel ersetzt hatte, lagen mit der gesetzgebenden 
Versammlung der Fünfhundert im Hader. Die Unfälle im Kriege, die Steuer¬ 
gesetze, die Beschränkungen der Preßfreiheit durch Unterdrückung der Journale 
u. A. m. dienten der Opposition, an deren Spitze Napoleons Bruder, Lucian 
Bonaparte, stand, zu Angriffen gegen die Regierung. Die durch die soge¬ 
nannte Revolution des 30. Prairial bewirkte gewaltsame Ausschließung des 
wackern La Reveillere - Lepeaux und zweier seiner Collegen und ihre Ersetzung 
durch drei ganz unbedeutende Männer erhöhte die allgemeine Unzufriedenheit. 
In den Provinzen regten sich die Royalisten; in Paris hielten die Jacobiner
	        
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