§ 6. Darstellungen der ifrbe.
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den meridionalen Halbkreis der Erdoberfläche, gebildet aus den beiden
Quadranten (Meridianhälften) AN und NA. Die auf dem Bogen ANA
einander gleichen Abstände der Parallelkreisdurchschnitte 20, 40, 60, 80
projizieren sich dnrch ihre Lote in ungleichen Größen auf der Linie AGA
in der Bildebene, am schlimmsten verkürzt nach den beiden Endpunkten
Parallelkreise zu nahe an den Gleicher.
K e g e l - E u t w u r f.
Der Kartenentwurf auf den Mantel eines Kegels ist insofern 6. Kegel
für uns der wichtigste, weil er am meisten sich eignet für die Kartierung euttma'f
von Ländern mittlerer Breiten, also sämtlicher Länder Europas^ vor allem
unseres Vaterlandes.
Zu diesem Zweck denkt man sich über diejenige Erdhalbkugel, der
das darzustellende Land angehört, einen Kegel gestülpt, und zwar so,
daß seine Achse in die Richtung der Erdachse sällt und sein Mantel die
Erdkugel in demjenigen Parallelkreis (BB') berührt, der die Mitte des be-
treffenden Landes durchzieht. Nun erweitert man die Ebenen der Meridiane
bis zu ihrem Durchschnitt mit dem Kegelmantel und erhält dadurch aus
ihm Strahlen von der Kegelspitze A nach dem Kegelrand (wie sie aus
der rechten Seite unserer Figur ausgezogen sind). Diese Strahlen bilden
die Meridiane des Kegelentwurfs; rechtwinklig zu ihnen legt man Kreise