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um den Kegelmantel als Breitenkreise oberhalb wie unterhalb des Be-
rührungskreises BB', die ebensoweit voneinander abstehen wie die ihnen
entsprechenden Parallelkreise auf der Oberfläche des Globus. Schneidet
man schließlich den Kegelmantel längs eines Meridians auf und rollt ihn
ab, so läßt er sich in eine Ebene ausglätten und zeigt das uns von jeder
Karle Deutschlands wohlbekannte Gradnetz: Die Meridiane erscheinen als
Strahlen, die alle gleichmäßig nach S. auseinanderweichen, die Parallel-
kreise als Bogenstücke konzentrischer Kreise mit der Hohlseite gegen N.
7. Bonnes Bei Kegelkarten, die sich durch eine große Anzahl von Breiten-
Entwurst grn£,en ausdehnen, z. B. bei solchen von ganz Europa oder gar von ganz
Asien, macht sich ein llbelstand der Kegel-Entwurfsweise unangenehm
bemerkbar: Die Längengrade haben stets nur auf dem mittelsten Breiten-
kreis ihre wahre Breite, sind dagegen sowohl nördlich als südlich von
demselben breiter als in der Wirklichkeit. Nm dem abzuhelfen, trägt
man bei derartigen Kegelkarten nicht bloß auf dem mittleren Breitenkreis,
sondern auf allen die Meridiandurchschnitte in ihrer naturgetreuen Ent-
fernung ab und verbindet die zu einer und derselben Länge gehörigen
Schnittpunkte durch Bogenlinien. Dieser veränderte Kegelentwurf
unterscheidet sich demnach von dem reinen durch bogige Mittagslinien,
die in der O.-Hälfte wie in der W.-Hälfte der Karte ihre hohle Seite
der Kartenmitte zukehren. Er wird nach dem Franzosen Bonne [fron']
der Bonnesche Entwurf genannt und pflegt bei der Darstellung ganzer
Erdteile viel angewandt zu werden, abgesehen von Afrika.