Full text: Abriß der Allgemeinen Erdkunde, Erdkundliches Lesebuch (H. 4)

28 
3. Die Lusthülle der Erde. 
§ 
Luftdruck und Wind. 
r. Luftdruck, Die Lufthülle oder Atmosphäre umgibt den Erball in Gestalt 
einer Hohlkngel. Die Luft wird nach oben immer dünner, so daß der 
Arensch in ihr schon bei 9—10 km Höhe kaum noch zu atmen vermag. 
Die Meteorologie oder Wetterkunde und die Klimatologie oder 
Klimakunde macheu uns mit der Wichtigkeit des Luftdrucks für alle 
atmosphärischen Bewegungserscheinungen bekannt. Er wird durch Queck- 
silber-Barometer oder Aneroid-Dose gemessen. Das Grundgesetz lautet: 
Die Luft bewegt sich stets vou der Gegend des höheren Drucks 
nach der des niederen, vom barometrischen „Maximum" nach dem 
barometrischen „Minimum". 
In den höheren Schichten der Atmosphäre nimmt der Luftdruck 
naturgemäß ab, denn die Dichte der unteren Teile einer Luftsäule wird 
eben durch deu Druck des über ihr lastenden Nestes derselben verursacht.^ 
Aber auch int Niveau des Meeresspiegels greuzen, schon infolge ungleicher 
Erwärmung, schwerere au leichtere Luftschichten; deshalb kommt die Luft 
auf Erden nie zur Ruhe. Linien gleichen Luftdrucks (dieser gemessen im 
Niveau des Seespiegels oder auf dasselbe rechnerisch zurückgeführt) heißen 
Isobaren. 
II. Wind. Stürme entstehen durch plötzliche und starke Luftauflockerung, d. h. 
durch Erzeugung eines besonders tiefen Minimums; von allen Seiten 
drängt danu die schwere Luft iu die aufgelockerte Luftsäule, das Sturm- 
zentrum, heftig hinein. Wo sich der Luftbewegung die geringsten Hemm- 
uifse entgegensetzen, änßert sie sich am stärksten, so auf Bergeshöheu, weiten 
Ebenen (z. B. die Burane Jnnerasiens), vollends auf dem Meere (z. B. 
die Taifune in südostasiatischen Meeren). Wegen der meist geradlinigen 
Fortbewegung des Sturmzentrums ist es auf Grund der Kenntnis von 
' Deshalb kann man erreichbare Höhen der Erdoberfläche mittels des 
Barometers, nämlich nach dem Grade ihrer Luftverdünnung messen. Andere 
Höhenmessungen sind 1. die trigonometrische durch Messung des Höhentvinkels; 
sie ist bei nicht zu ersteigenden Höhen das allein anwendbare Verfahren; 2. das 
Nivellement, d. h. die Abmessung der Bodenerhebung von einem der Höhe nach 
bekannten Ausgangspunkt Strecke für Strecke mit der Meßlatte bis zu der zu 
bestimmenden Höhe hin, so bei Eisenbahnbauten.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.