Full text: Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen (Teil 2)

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Fünfter Abschnitt. 
Die Sedimentärgesteine (einschließlich der kristallinischen Schiefers 
teilt man nach dem Alter ihrer Ablagerung in die folgenden Formationen ein: 
I. Archäische Formations-Reihe: 
1. Urgneis-Formation, 
2. Urschiefer-Formation. 
II. Paläozoische Formations-Reihe: 
3. Cambrinm, 
4. Silur, 
5. Devon, 
6. Carbon (Kohlenformation), 
7. Perm oder Dyas. 
III. Mesozoische Formations-Reihe: 
8. Trias, 
9. Jura, 
10. Kreide. 
IV. Känozoische Formations-Reihe: 
11. Tertiär, 
12. Quartär. 
Die einzelnen Formationen unterscheiden sich weniger durch die Be- 
schaffeuheit der sie zusammensetzenden Gesteine (Sandsteine, Kalksteine, 
Tone und Tonschiefer kommen in allen Formationen mit Ausnahme der 
archäischen vor), als durch die in ihnen gefundenen Versteinerungen, die 
von den jetzt lebenden Pflanzen- und Tierformen umsomehr abweichen, 
je älter die Formation ist, in der sie sich finden. In den beiden archäischen 
Formationen finden sich überhaupt keine Versteinerungen. 
II. Europa. 
1. Europa im Allgemeinen. 
§ 101. Lage, Größe, Grenzen und horizontale Gliederung Europas. 
Tie umgebenden Meere. 
Europa erhielt seinen Namen von den Phöniziern, in deren Sprache Ereb West- 
land bedeutete. 
Mit Asien verglichen erscheint Europa fast nur als eine große Halbinsel dieses 
mächtigen Erdteils, an den es sich mit einer etwa 2500 km langen Basis ansetzt. Auch 
lassen sich verschiedene der Gebirgssysteme Asiens in ihren Ausläufern nach Europa her- 
über verfolgen. Ebenso setzt sich längs der Eismeer-Küste die Tundren-, südlich des Ural 
die S^eppenzone weit nach Europa hinein fort. Die größere horizontale Gliederung 
und Zngänglichkeit, das Fehlen der die einzelnen Landschaften trennenden Plateau- 
Massen und Wüstengebiete, das mehr ozeanische Klima und die durch alle diese Um- 
stände hervorgerufene, gänzlich verschiedene EntWickelung des Völkerlebens verleihen 
jedoch Europa einen so eigenartigen Charakter, daß wir wohl berechtigt sind, es 
als einen selbständigen Erdteil zu betrachten. Die Geologie lehrt uns ferner, daß das 
gesamte Sibirische Tiefland und die Manytsch-Niederung nördlich vom Kaukasus noch 
in einer verhältnismäßig jungen Vergangenheit, als das Russische Tiefland längst 
Festland geworden, vom Meere bedeckt waren. Eismeer, Kaspiiches und Schwarzes- 
Meer standen damals miteinander in Verbindung und trennten Europa von Asien.
	        
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