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geschah es, daß ein Fuchs ein Pferd biß. Das Pferd bäumte und über¬
schlug sich mit dem Reiter, Reiter und Pferd wälzten sich am Erdboden,
die Windhunde in der Blindheit ihrer Begierde stürzten auf Beide und
zerfleischten sie gräßlich. Das Pferd kam besser weg als der Reiter, der
fast zerrissen wurde. Der Fuchs aber, den die Hunde bei dem Ereigniß
aus den Augen verloren hatten, entkam glücklich.
Man sieht daraus, daß Fuchshetzen auch ihre kleinen Gefahren haben.
Ueberhaupt sind die Windhunde nicht ungefährliche Jagdgehülfen. Sie sind
sehr dumm, sobald ihre Begierde, Etwas zu packen, erregt worden ist.
Wehe dem lebendigen Wesen, welches zufällig zwischen sie und das Ziel,
auf welches sie losschießen, geräth, denn sie unterscheiden in ihrer Wuth
sehr schlecht. Ich bin mehrere Male bei den Fuchshetzen Augenzeuge
von gefährlichen Angriffen der Windhunde auf Menschen gewesen.
Der patriarchalische Zustand des polnischen Edelhofes wird auch an
den Wirthschaftsgeräthen sichtbar. Sie sind ganz von der unvollkommenen
Art wie die des Bauern, und bestehen auch nur in Wagen, Pflug und
Egge. Die Wagen entbehren nicht so gänzlich des eisernen Beschlags,
wenigstens haben die Pferdewagen zwei Spanneisen, welche die Zugwage
mit den äußersten Enden der Vorderachsen verbinden. Auf vielen Edelhöfen
findet man Pflüge und Eggen gar nicht, weil die Feldarbeit von den Bauern
verrichtet werden muß. Die Edelherren halten es sogar bisweilen unter
der Würde ihres Hofes, dieselben Geräthe zu besitzen, mit denen ihnen
der Bauer zum Dienste verpflichtet ist. Dagegen setzen sie einen Stolz
darein, Geräthe von ungewöhnlicher ausländischer Construction als
Schaustücke zu besitzen.
Seit die Maschinenfabrik von Evans in Warschau eine Menge fremd¬
ländischer Acker - und Wirthschaftsgeräthe producirt und auf die Gewerbe-
und Industrieausstellung des Landes, deren erste im Jahre 1839 stattfand,
gebracht hat, hat sich bei den Landedelleuten eine wahre Wuth entwickelt,
mit dergleichen fremden Dingen zu kokettiren. Manchmal kennt der
Edelherr nicht einmal den Gebrauch, oder er weiß, daß sich das Geräth
in seiner Wirthfchaft nicht anwenden läßt, allein er kauft es und stellt es
unter feinem Fenster auf, denn es ist doch immer ein Ding, welches
Staunen erregt. So habe ich oft auf den Edelhöfen die besten deutschen
Pferdepflüge mit Rädern und mit Oelfarbe schön überstrichen gefunden,
während in der Wirthfchaft der polnische Ochsenpflug herrschte; selbst kost¬
bare Säemaschinen, zum Theil mit farbigen Bildern bemalt — denn die
Fabrikanten verstehen, die polnischen Herren bei ihrer schwachen Seite zu
fassen — findet man, und kann sich des Lachens nicht enthalten, wenn
man auf die Felder und ihre schmalen fünffurchigen Rücken blickt, welche
den Gebrauch solcher Maschinen geradezu unmöglich machen. Einen Herrn,
der eine buntgemalte französische Säemaschine auf einer hohen Balken¬
unterlage zwischen feinem Palast und dem vogelbauerartigen Pferdestalle
wie eine Statue aufgestellt hatte, fragte ich, wozu er das Ding besitze,