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Afrika.
Staaten und Städte.
si
Ein großer Theil der afrikanischen Völkerschaften lebt
in Familien, Gemeinden oder Stämmen
unter Häuptlingen ohne eigentlichen Staatsverband; die Küsten-
länder gehören meist fremden Nationen.
Die bekanntesten Staaten und Landschaften sind:
A. Nordafrika.
; 1. Das Kaiserthum Marokko
(über 12,000 UMn., 3 Mill. Einw.).
Marokko, 100,000 Einw., in herrlicher Gegend am
Fuße der Schneegipfel des Atlas.
Fe;, 80,000 Einw., Fabrikstadt.
2. Algerien, französisch
(über 7000 f^Mln., zieml. 3 Mill. Einw.).
Algier, 52,000 Einw., am Abhänge eines Berges,
amphitheatralifch erbaut, mit blendend weißen Häusern,
inmitten einer herrlichen Ebene.
3. Tunis, türkischer Vasallenstaat
(über 2000 ^Mln., 1% Mill. Einw.).
Tunis, 15,000 Einw., bedeutende Fabrik- und Han-
delsstadt, in der Nähe seines Hafens das alte
Karthago.
4. Tripolis mit Barka und Feyan,
\ türkischer Vasallenstaat
(über 16,000 lUMln., % Mill. Einw.).
5. Aegypten, türkischer Vasallenstaat,
112 Mln. lang, P/2 Stunden breit
(über 10,000 UjMln., 5 Mill. Einw.).
Kairo, 400,000 Einw., eine Stadt inmitten einer üppigen
Vegetation, mit engen, uugepflasterten Straßen, platten Dächern,
zahlreichen Moscheen, hohen Minarets. Damit giebt sie ein
deutliches Bild der meisten orientalischen Städte mit muha-
medauischer Bevölkerung. Zugleich aber ist Kairo der Sam-
melplatz der verschiedensten Nationen, die zweite Stadt des
türkischen Reiches, der Mittelpunkt der Anhänger des Islam,
der Haupthandelsplatz von Nordostafrika, durch eine Eisenbahn
mit Alexandrien und Suez verbunden. In der Nähe die Stätte
des alten Memphis mit 40 Pyramiden (Gizeh).
Alexandrien, 190,000 Einw., ein Gemisch von Orient und
Occident, der Hauptplatz des ägyptischen Export- und Import-
Handels.
Damiette, 57,000 Einw., längs einer Bucht am rechten
Ufer des östlichen Nilarmes. Es hat sich infolge des Suez-
Cauals bedeutend gehoben.
6. Nubien und Kordofan, meist Aegypten unterworfen
(22,000 IHMln., über 3 Mill. Einw.).
Chartum, 50,000 Einw., ein Hauptverbindungsglied zwi-
schen Aegypten und dem Innern von Afrika. Die schon be-
gründete Mission hat sich infolge des Klima's nicht erhalten.
7. Abessinien, reicht nicht ganz bis zu der Küste
(ziemlich 7500 □MIu., 3 Mill. Einw.),
ein Hochplateau von 6000—10,000' Höhe, mit schroff abstürzen-
den Rändern.
8. Sudan,
und zwar:
A. Hochsudan mit
a) Senegambien mit
Colonien der Franzosen,
Engländer und
Portugiesen;
b) Obergui uea mit
Sierra Leona (Freetown),
Pfefserküste (hier die Negerrepublik Liberia»
das Eingangsthor des Christenthums und einer be-
ginnenden Zivilisation für die schwarze Bevölkerung
Afrikas),
Zahnküste,
Goldküste (hier das Reich der Aschanti),
Sclavenküste lhier das Reich des Dahomey).
B. Flachsudan.
Hier die Negerstadt Timduktu, Centralpunkt von 5 Kara-
wanenstraßen, und ?okoto.
Um den Tfadsee die Reiche
Bornn (westlich) und
W ad ai (östlich)
am bekanntesten.
B. Südafrika.
1. Süd- oder Niederguinea.
Das Land der Bnndavölker, zum Theil im Besitze der
Portugiesen.
2. Die englische Capcolonie
(über 9000 ^Mln. und über % Mill. Einw.).
Die Capstadt, 28,000 Einw., am Südrande der Tafelbai,
am Fuße des fast senkrecht aufsteigenden Tafelbergs (3446').
Regelmäßig angelegt, mit europäischem Charakter. Sie ist
nicht nur eine der wichtigsten Stationen auf dem Wege nach
Ostindien, sondern zugleich der Hauptschlüssel des indischen
Oceans, sowie ein Beobachtuugsposteu für die Beherrschung
der Weltmeere.
3. Die Draiyestuß-
und Trans-Vaalsche Republik.
Beide von holländischen Bauern (— „Boers") gegründet.
4. Die Kassernküste.
Hier die englische Natalcolonie,
5. Die Küste von Sofala
und Mocambique.
Hier Portugiesische Niederlassungen.
6. Die Suaheliküste oder Küste von Zanzibar.
Hier Besitzungen des Jmam von Mascat.
Zanzibar, 60,000 Einw., wichtige Handelsstadt, zugleich
der Ausgangspunkt der meisten Forschungsreisenden nach dem
inneren Afrika.
7. Das steile Somaliland oder die Küste von Asan
und Adel.