112 II. Mittel-Europa.
v. Österreich-Ungarn.
§ ^9. Grenzen.
Die ^-Grenze vom Bodensee an s wird durch das Rheinthal,
dann auf dem Rhätikon, quer über das Engadin auf die Ortler-
und Adamelloalpen gezogen. Die 8-Grenze verläuft quer über die
Etsch, dann auf den Trientiner-, Dolomit-, Karnischen und vom W
der Julifchen Alpen links des Jsonzo zum Meere. Wird dann Bos-
nien einbezogen, so hat man an der Küste der Adria fast vom 42. Grad
an über die Plateaux der Herzegowina n zu gehen, um längs des
größten Nebenflusses der Save, uämlich der Driua, zu ersterer Wasser-
straße zu kommen. Die Save bildet dann namentlich infolge ihrer
Überschwemmungsstrecken längs der Ufer eine natürliche Grenze bis
zu ihrer Mündung, desgleichen die Donau, bis sie am Südende der
Banatischen Gebirge in die landschaftlich so großartige Enge tritt,
welche bei Orsowa aushört, worauf bald in Gestalt von Klippen und
einesFelsriffes das „EiserneThor" (s. S. 34) folgt. Die Staatsgrenze aber
geht auf dem Hauptrücken der bis fast 2540 m hohen Transsyl-
dänischen Mpen fort, deren w Teil das Vulkaugebirge mit dem
gleichnamigen Passe (1620 m) bildet, den ö Teil das Bnrzen-
gebirge mit dem Tömöspasse (1050 m), den eine Eisenbahn über-
schreitet. Die Mitte des ganzen Gebirges durchbricht der Alt (Alnta)
in einer Enge (360 m hoch), Roterturmpaß genannt. Die Trans-
sylvanischen Alpen biegen nach N um und enden bald am Oitozpaß
(850 w), der vom Alt 0 nach dem Sereth führt. — Die 0-Grenze
zieht sich aus dem Rücken des Karpatischen Waldgebirges bis nahe an
den Borgopaß (1200 m), der von einem Theißnebenfluß herüber
nach NO führt. Hierauf wird aber ö ausgebogen, fo daß Sereth
und Pruth im Oberlauf noch österreichisch sind; es geht n über den
Dnjestr und dann über die oberen Strecken des Weichselgebietes und
längs des letztgenannten Flusses selbst zur obersten Oder.
§ 20. ^Bodengestalt. Flußgebiete.
Über den W, d. h. das Alpen- und das obere Elbegebiet s. S.
38 und 92. Es folgt das Tonaugebiet vom Wiener Becken an, die
Karpaten und die Flüffe des n nnd ö Tieflandes Weichsel und
Dniestr, sowie im 8 das Küstenland am adriatischen Meer.
Tie Donau. Die Donau nimmt in dem Tieflande des Wiener Beckens nur
die March auf, welche vom Glatzer Schneeberg kommt, am meisten
durch die Taya verstärkt. Im 0 zieht die Leitha nahe der Donau
in die oberungarische Tiefebene, wo der Neusiedler See das Ende
einer großen Moorfläche bildet. Die Leitha mündet erst etwas ober
der Raab, welche von den östlichen Alpen (s. S. 39) in 5 Bogen
heranfließt. Unterdes blieb die Donau in Arme verteilt, welche die
Insel Schütt bildeten. An deren ö Ende war von N her die Waag