Full text: Geographie für Bayerische Mittelschulen

Nordbayerns Natur erzeugnisse. — Südbayern. 61 
sie vorzüglichen Holzwuchs. Letzteres gilt auch von der ausgedehn- 
teren Bewaldung des Fichtelgebirges. Dieses ist in seinem n Teile 
reich an Steinbrüchen und Thonlagen (Fabrikation in Selb), 
im Inneren an den verschiedensten Granitarten, besonders bei 
Weißenstadt und Wunsiedel; an Eisenerz im 0; massenhaft ist 
der Versandt von Waldbeeren. Solche kommen ebenso auch vom 
n Naabgebiet. 
In diesem werden mehrere Thon- und Porzellanerdelager ab- Osten, 
gebaut, weiter s Granit für die Werke von Naabbnrg, sodaun die 
feuerfesten Thoue von Schwandorf. In dessen Nähe wird in der 
Maxhütte das Eisen verwertet, dessen Erz bei Sulzbach nahe dem 
Vilsthal Bergwerke veranlaßte, wie das Erzlager von Amberg 
a/Vils bei diesem Orte zur Eisenbereitung dient. 
Zum Gebiete des „Waldes", d. h. des Böhmer und Bayr. Waldes 
gehören bereits die Glaswerke von Waldmünchen w des Tscherkow, 
wie selbstverständlich die Gesamtheit derjenigen in der Nähe der Flüsse 
und Bäche des Regen. Die wichtigsten befinden sich bei Regen und 
weiter aufwärts bei Zwiesel am Beginn des Schwarzen Regen. 
Wie in Cham a/Chamb, ein-em n Nebenfluß des Regeu, so 
befindet sich auch in Vilshosen ein Granitwerk. Zahlreich und rege 
thätig sind noch immer die Sägmühlen, von welchen Mafien von 
Brettern, Latten iz. versendet werden, wie auch uoch sehr viel Nutz- 
holz uud Stämme von dem so vorzüglichen Waldboden ausgeführt 
werden. Dieser erzeugt im 80 bieten und sehr guten Flachs, während 
allenthalben in geschützten Lagen die Ackerfrüchte bestens gedeihen. 
Wie man im 0 jenseits der Jlz zahlreiche kleine Graphitlager ver- 
wertet, so finden sich im W jenseits der Mündung des Regen und 
der Naab große Bausteinmassen bei Kehlheim. Aus dem Frauken- 
jnra sodann bricht man die Lithographiesteine von Solnhosen als 
die besten ans der Erde; zugleich gehen die „Solnhofer Platten" in 
großer Menge ab. Westwärts ist nur noch das Ries von Bedeutung 
und zwar durch seine Ackererzeugnisse; denn der Boden ist als Rück- 
stand eines ehemaligen Sees ungemein fruchtbar. Vom Geflügel des 
Rieses schätzt man die Gänse mit recht ganz besonders. 
Südbayern. 
Südlich der Donau ist die Vielfältigkeit der Erzeugnisse geringer. 
Vielmehr hat man eine gleichmäßigere Ergiebigkeit des Bodens. 
Ackerbau wird in den Strichen der sogen. Hochebene oder etwa 
vom 48. Grad an fast allenthalben mit guten Erfolgen betrieben, 
ausgenommen in dem zu wenig umgewandelten Boden der Möser. 
w des Lech dienen Ackergewächse in weniger großer Menge der Vieh- 
zncht, als ö davon. Die ziemlich flache Landschaft zwischen Jngol- 
stadt und der Ampermündung, welche den Namen Hallertau oder 
Holledau trägt, hat sehr viel Hopfenbau; Mittelpunkt ist Wolnzach.
	        
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