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seinen Fluten zu baden oder einen Krug seines Wassers als kostbares
Kleinod in ihre Heimat mitzunehmen. — Die größte Stadt Indiens ist
Kalkutta, 1 Mill. Einw., durch seine Lage zwischen den beiden Indien
der wichtigste Hafen- und Handelsplatz Vorderindiens. Lahöre,
200000 Einw., bedeutende Handelsstadt an der Straße aus dem Kabul-
tal ins Gangesgebiet.
3. Das Tafelland von Vorderindien wird in seinem südlichen
Teil auch Hochland von Dekhan genannt. Seine Küsten Malabar und
Koromändel) werden von Randgebirgen, den West- und Ostghats, be-
Abb. 67. Am heiligen Ganges in Benares.
Eine Reihe von breiten Treppen, „Ghats", führen in den Fluß. An einzelnen
dieser GhatS gilt das Wasser für besonders heilig. Zwischen den zerfallenen,
bizarren Tempeln, die mit der Zeit ins Wasser gerutscht sind, befinden sich die Bade-
platze der Hindu. In kleinen Bretterhäuschen oder unter großen Schirmen suchen
sie Schutz vor der brennenden Sonne.
gleitet. Erstere fallen steil zum Meere ab und haben zahlreiche Buchten,
die den von Europa kommenden Schiffen günstige Landungsgelegen-
heit bieten. Hafenorte sind Bombah 775000 Einw., ein Haupt-
ausfuhrplatz für Baumwolle, Calicnt und das portugiesische Goa. Da-
gegen ist die Ostküste flach uud voll Sanddünen. Madras, V» Mill.
Einw., ist hier der einzige größere Hafen. — Das Innere Dekhans
neigt sich nach Osten hin, weshalb die meisten Flüsse dem Meerbusen
von Bengalen zuströmen. Das Land entbehrt unter dem Einfluß der