Full text: Europa ohne Deutschland (Teil 2)

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gemacht, und nun strömten aus allen Weltteilen goldgierige Abenteurer 
hierher. In wenig Jahren entstanden große Städte: Sidney, 1',2 Mill. 
Einw., Melbourne, V2 Mill. Einw., Adelaide, 180000 Einw., 
Brisbane, 120000 Einw. 
5. Erzeugnisse. Die ersten Goldgruben erschöpften sich nach und 
nach; aber im Westen des Landes wurden neue entdeckt, so daß 
Australien noch immer in der Goldgewinnung neben Süd- 
asrika und Nordamerika steht. Auch au Silber und Kupfer ist 
es reich, und die Kohlenfelder scheinen bedeutende Schätze zu bergen. Die 
Eingewanderten führten auch europäische Haustiere und Nutzpflanzen ein. 
Am besten gedieh das genügsame Schaf; manche Züchter besitzen Herden 
von mehr als 200000 Stück. Wolle ist deshalb der wichtigste 
Ausfuhrartikel Australiens. Auch Fleisch, Talg, Fett und 
Häute werden in großen Mengen ausgeführt. In den fruchtbaren 
Gegenden werden Weizen, Mais, Tabak, Baumwolle, Obst und Wein 
mit gutem Erfolg angebaut. Deutschland bezieht von Australien 
vorallem Schafwolle (1910: für 170 Mill. Jl)\ außerdem 
Weizen und Erze. 
Staatliche Einteilung. 
Das Festland von Australien ist in 5 selbständige Kolonien ein- 
geteilt. An der Spitze einer jeden steht ein von dem englischen König 
ernannter Statthalter; sonst hat jeder Staat völlig selbständige Ver- 
waltnng. Die Kolonien bilden zusammen mit der Jusel Tasmauia 
den Australischen Bund. 
B. Die Australische Inselwelt 
wird in den inneren und den äußeren Jnselgürtel eingeteilt. Zu 
ersterem gehören die Inseln von Neu-Guinea bis Neu-Seeland. Die 
übrigen Inselgruppen bilden den äußeren Gürtel. 
I. Der innere Jnselgürtel. 
§ 148. 1. Reu-Guinea. a) Das Land. Neu-Guiuea ist so groß wie 
Skandinavien und die zweitgrößte Insel der Erde (lVamal so groß 
wie Deutschland). In seinen Besitz teilen sich Niederländer, Briten 
und Deutsche. Das deutsche Gebiet, halb so groß wie Preußen, 
heißt Kaiser Wilhelmsland. Es wird von dem Bismarck gebirg e
	        
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