— 194 —
gemacht, und nun strömten aus allen Weltteilen goldgierige Abenteurer
hierher. In wenig Jahren entstanden große Städte: Sidney, 1',2 Mill.
Einw., Melbourne, V2 Mill. Einw., Adelaide, 180000 Einw.,
Brisbane, 120000 Einw.
5. Erzeugnisse. Die ersten Goldgruben erschöpften sich nach und
nach; aber im Westen des Landes wurden neue entdeckt, so daß
Australien noch immer in der Goldgewinnung neben Süd-
asrika und Nordamerika steht. Auch au Silber und Kupfer ist
es reich, und die Kohlenfelder scheinen bedeutende Schätze zu bergen. Die
Eingewanderten führten auch europäische Haustiere und Nutzpflanzen ein.
Am besten gedieh das genügsame Schaf; manche Züchter besitzen Herden
von mehr als 200000 Stück. Wolle ist deshalb der wichtigste
Ausfuhrartikel Australiens. Auch Fleisch, Talg, Fett und
Häute werden in großen Mengen ausgeführt. In den fruchtbaren
Gegenden werden Weizen, Mais, Tabak, Baumwolle, Obst und Wein
mit gutem Erfolg angebaut. Deutschland bezieht von Australien
vorallem Schafwolle (1910: für 170 Mill. Jl)\ außerdem
Weizen und Erze.
Staatliche Einteilung.
Das Festland von Australien ist in 5 selbständige Kolonien ein-
geteilt. An der Spitze einer jeden steht ein von dem englischen König
ernannter Statthalter; sonst hat jeder Staat völlig selbständige Ver-
waltnng. Die Kolonien bilden zusammen mit der Jusel Tasmauia
den Australischen Bund.
B. Die Australische Inselwelt
wird in den inneren und den äußeren Jnselgürtel eingeteilt. Zu
ersterem gehören die Inseln von Neu-Guinea bis Neu-Seeland. Die
übrigen Inselgruppen bilden den äußeren Gürtel.
I. Der innere Jnselgürtel.
§ 148. 1. Reu-Guinea. a) Das Land. Neu-Guiuea ist so groß wie
Skandinavien und die zweitgrößte Insel der Erde (lVamal so groß
wie Deutschland). In seinen Besitz teilen sich Niederländer, Briten
und Deutsche. Das deutsche Gebiet, halb so groß wie Preußen,
heißt Kaiser Wilhelmsland. Es wird von dem Bismarck gebirg e